Dänemark / Kopenhagen / Der Gråbrødretorv
Um 1650 ließ der dänische Politiker Corfitz Ulfeldt den Platz bebauen, der daraufhin Ulfeldts Plads hieß. 1663 wurde Ulfeldt seiner Ämter enthoben, seine Gebäude auf dem Gråbrødretorv wurden abgerissen, stattdessen entstand eine “Schandsäule” auf dem Platz. Bei einem Brand 1728 wurden die restlichen Gebäude am Gråbrødretorv zerstört, wieder aufgebaut, durch das britische Bombardement 1807 erneut zerstört und wiederum aufgebaut. 1852 entstand auf dem Platz ein Marktgebäude für 20 Metzgereien, das bis 1901 dort stand. Bis 1968 befanden sich Tiefgaragen rund um den Platz, dann wurde er mit der Erweiterung der Strøget-Fußgängerzone autofrei. Die Studenten der Universität Kopenhagen belebten und beleben ihn bis heute, teilweise war er auch übervoll. Heute gilt er als vergleichsweise ruhiger Ort Kopenhagens.
Der Platz liegt etwas versteckt, er wird durch die Niels Hemmingsensgade mit dem Amagertorv und Skindergade verbunden, durch die Løvstræde mit der östlichen Købmagergade und durch die Gråbrødrestræde mit der westlichen Klosterstræde. Mit 3.510 m² ist der Platz auch nicht übermäßig groß. Bunte Hausfassaden prägen ihn, in der Mitte entfaltet eine große Platane ihre Dominanz. Unweit davon findet sich ein Granitbrunnen des Architekten Søren Georg Jensen, der 1971 eingeweiht wurde. Am Platz finden sich viele Restaurants, die im Sommer draußen bedienen, außerdem finden hier kleine Freiluftkonzerte beispielsweise des Copenhagen Jazz Festivals statt.
Die Häuser an der Südseite von Gråbrødretorv entstanden nach der Brandkatastrophe von 1728, die an der Westseite nach dem britischen Bombardement von 1807. Haus Nr. 8 beherbergte früher die Schüler der Sankt Petri Schule, diese zog später in die Larslejsstræde um und hat dort heute noch ihren Sitz.