Grote Markt mit Rathaus

Ein Sprung ins Goldene Zeitalter
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Einen großen Platz mit Rathaus, umgeben von historischen Häusern gibt es in vielen Städten Belgiens. Der Grote Markt in Antwerpen gilt aber als einer der schönsten seiner Art. Er ist Wahrzeichen der Stadt und seit 1998 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Bedeutendster Handelsplatz in den Niederlanden

1210 gelangte die Fläche des Platzes durch eine Schenkung von Heinrich I. von Brabant in den Besitz der Stadt Antwerpen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts fanden erste Märkte, die sogenannten Foren von Brabant, statt. Hier trafen sich Kaufleute aus dem In- und Ausland: Engländer, Italiener, Spanier, flämische und nord- und süddeutsche Händler verkauften ihre Waren und schlossen Geschäfte ab. Ende des 15. Jahrhunderts galt der Grote Markt als bedeutendster Handelsplatz in den Niederlanden.

Längst hat die Moderne in Form von Geschäften, Boutiquen, Cafés und Restaurants Einzug auf dem Platz erhalten. Zahlreiche Terrassen laden zum Verweilen ein und lassen einen ungestörten Blick auf die umliegenden historischen Gebäude und das Geschehen auf dem Platz zu.

Prachtvolle Gildehäuser

Gesäumt ist der Grote Markt von prachtvoll verzierten Gildehäusern, die an den Wohlstand der Stadt zu Zeiten des Goldenen Zeitalters erinnern. Damals war Antwerpen eine der bedeutendsten Handelsstädte in Europa und die verschiedenen Zünfte ließen sich rund um den Platz nieder.

1576 vernichtete ein Feuer die ursprünglichen Bauten. Daraufhin wurden die Gebäude im flämischen Renaissancestil wieder aufgebaut. Nr. 38 und Nr. 40 – hier hatten erst die Weber dann die Zimmerleute ihren Sitz – wurden vom Feuer verschont und sind heute noch als Original erhalten.

Auf den Dächern der Häuser lässt sich der Schutzpatron des jeweiligen Gewerbes erkennen. Auf Nummer 7, dem höchsten Gildehaus, ist es der Heilige Georg, der den Drachen besiegte. Er gilt als Schutzpatron der Kreuzfahrer und Bogenschützen.

Haus Nummer vier ist heute mit einer Gedenkplatte versehen: Hier wurde 1599 Anthonis van Dyck geboren, der sich später als Barockmaler einen Namen machte.

[caption id="attachment_26004" align="alignnone" width="800"] Die Fassaden der Gildenhäuser in Antwerpen[/caption]

Das Rathaus

Hauptaugenmerk des Platzes ist das Rathaus mit seiner ungefähr 80 Meter breiten Fassade. Von 1561 bis 1565 wurde ein erster Bau nach den Entwürfen des Architekten und Bildhauers Cornelis Floris de Vriendt fertiggestellt. Aber auch dieses Bauwerk fiel dem Brand – ausgelöst durch spanische Truppen – 1576 zum Opfer. In den Jahren 1578 bis 1580 wurde ein neues Gebäude im Renaissancestil errichtet, welches auch mit einigen gotischen Elementen versehen wurde.

Im 19. Jahrhundert musste das stadhuis komplett erneuert werden, sodass in den Jahren 1853 bis 1869 eine neue Fassade im Stil des Manierismus entstand. Das Innere des Rathauses wurde von 1860 bis 1898 renoviert. Bis Herbst 2020 finden erneut Renovierungsarbeiten statt.

In der Fassade sind noch drei Wappen zu erkennen. Eines gehört Philipp II., der als König von Spanien über die Niederlande, zu denen damals das heutige Belgien gehörte, herrschte. Hoch oben auf dem Gebäude, welches ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, thront die Jungfrau Maria, die Schutzheilige von Antwerpen, über der Stadt.

Auffallend sind auch die vielen bunten Flaggen, die das Rathaus schmücken. Hier ist jedes Land, das Mitglied der Europäischen Union ist, vertreten. Hinzu kommen alle Länder, die ein Konsulat in Antwerpen haben.

Brabobrunnen

Mitten auf dem Grote Markt steht der Brabobrunnen. Er wurde im Jahr 1887 von Jef Lambeaux entworfen und zeigt den römischen Krieger Silvio Brabo auf einem Felsen, wie er die Hand eines Riesen in die Schelde wirft.

Der Legende nach hat Brabo, ein Neffe von Julius Cäsar, Antwerpen von einem Riesen befreit, der die Schelde blockiert hatte und von jedem, der vorbei wollte, ein Tribut verlangte. Dazu hackte der Riese ihnen eine Hand ab. Durch das Abhacken der Hand des Riesen selbst konnte Brabo den Riesen besiegen und die Stadt von seinem Terror befreien.

Durch den niederländischen Ausdruck „hand werpen“ (Hand werfen) soll der Name der Stadt Antwerpen entstanden sein. Wissenschaftlich belegt ist die Namensgebung jedoch nicht. Belegbar hingegen ist, dass der Name vom Begriff „aan de werp“ stammt. Das bedeutet „an der Warft“ und deutet auf eine Erhöhung am Flussufer hin.

[caption id="attachment_26005" align="alignnone" width="800"] Der Brabobrunnen in Antwerpen[/caption]

 

Öffnungszeiten

  • Montag: 08:30–17:30 Uhr
  • Dienstag: 08:30–17:30 Uhr
  • Mittwoch: 08:30–17:30 Uhr
  • Donnerstag: 08:30–17:30 Uhr
  • Freitag: 08:30–17:30 Uhr
  • Samstag: Geschlossen
  • Sonntag: Geschlossen

Wegbeschreibung

  • Straßenbahn: Linie 3, 5, 9, 15 und 4 bis Haltestelle Groenplaats. Von dort 5 Minuten zu Fuß.
  • Linie 11 bis Haltestelle Melkmarkt. Von dort ebenfalls 5 Minuten zu Fuß.
  • Bus: Linie 22, 180, 181, 182, 183 bis Haltestelle Groenplaats. Von dort 5 Minuten zu Fuß.
  • Waterbus: Bis Anleger Steenplein. Von dort 5 Minuten zu Fuß.
 

Weitere Infos

AdresseGrote Markt 1, 2000 Antwerpen, Belgien
Telefon+32 3 221 13 33