Helgoland

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Helgoland stellt unter den zahlreichen Inseln der deutschen Nordseeküste eine Besonderheit dar. So besticht die Insel nicht nur durch seine einzigartige Flora und Fauna, sondern auch durch ein ganzjährig mildes Hochseeklima. Aufgrund seiner ruhigen Natur und klimabedingten Kennzeichnung als Seeheilbad ist Helgoland als Kurort sehr gefragt. Zugleich repräsentiert Helgoland jedoch auch eine anerkannte Urlaubs- und Erlebnisinsel mit vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die einen Urlaub auf Helgoland für viele Touristen attraktiv machen.

Zahlen und Fakten über Helgoland

Helgoland befindet sich in der Deutschen Bucht etwa 70 km vom Festland entfernt und zählt mit circa 1400 Einwohnern zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. In Folge einer Sturmflut wurde die Verbindung zwischen der Hauptinsel und der Düne Helgolands im Jahre 1721 getrennt. Heute besteht Helgoland somit aus einer 1 km² großen Hauptinsel mit Steilküste und einer vorgelagerten Nachbarinsel, der sogenannten „Badedüne“, die eine Fläche von 0,7 km² umfasst. Trotz seiner Zugehörigkeit zu Deutschland beherrschen einige Inselbewohner neben dem Hochdeutschen auch die altertümliche Inselsprache „Helgoländisch“, die alternativ auch als „Halunder“ bezeichnet wird. Der Gebrauch der Inselsprache ist in den letzten Jahren allerdings immer mehr zurückgegangen.

Flora und Fauna der Insel

Helgoland beeindruckt in erster Linie durch seine eindrucksvollen Landschaften und Naturgüter. Die besondere Flora und Fauna der Insel geht dabei auf das Vorkommen von Buntsandstein, Muschelkalk und Kreide zurück. Auch als Folge der günstigen geographischen Lage Helgolands ist hier eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere vorzufinden. Dazu zählen unter anderem Wildformen bekannter Kulturpflanzen des deutschen Festlandes. Eine Besonderheit der Tierwelt Helgolands repräsentieren die zahlreichen Kegelrobben, welche überwiegend auf der „Badedüne“ angesiedelt sind. Zwischen November und Januar bringen die Robben hier jährlich ihre Jungen zur Welt. Darüber hinaus stellt Helgoland im Frühling und Herbst einen Zwischenstopp für eine große Zahl von Zugvögeln dar. So lassen sich auf dem Vogelfelsen, dem sogenannten „Lummenfelsen“, jährlich mehr als 5000 Vogelpaare beobachten. Der „Lummenfelsen“ gilt daher als kleinstes Naturschutzgebiet der Welt. Zu den auftretenden Vogelarten gehören der Seevogel Baßtölpel des Nordatlantiks, die Dreizehenmöwe, der Tordalk, der Eissturmvogel und die Trottellumme. Letztere repräsentiert aufgrund ihres hohen Vorkommens den Charaktervogel der Insel Helgoland. Der zwischen Juni und Juli stattfindende „Lummensprung“, bei welchem die Jungen kurz nach ihrer Geburt von einem Felsen ins Wasser springen, ist ein beliebtes Naturspektakel unter Touristen. Direkt neben dem „Lummenfelsen“ befindet sich mit der „Langen Anna“ das Wahrzeichen der Insel Helgoland. Hierbei handelt es sich um einen roten Steinkoloss, der an der Nordseite der Insel aus dem Wasser hervorragt.

Geographische Lage Helgolands

Nicht nur im Hinblick auf seine Flora und Fauna, sondern auch bezüglich seiner geographischen Lage ist Helgoland einmalig. So liegt die Insel nicht auf einer einzigen Höhenlinie, sondern wird in Unter-, Mittel- sowie Oberland unterteilt. Um auf das Oberland zu gelangen, existiert auf der Insel ein Fahrstuhl, welcher das Unter- und Oberland miteinander verbindet. Zudem kann das Oberland auch über eine Treppe mit insgesamt 184 Stufen erreicht werden. Auf dem Oberland befindet sich ein historischer Leuchtturm mit einer Höhe von 35 Metern. Er gilt als das einzige Gebäude der Insel, das den Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs standhielt. Während er im Krieg als Flakleitstand fungierte, stellt er heute mit einer Tragweite von rund 52 km das lichtstärkste Leuchtfeuer in der Deutschen Bucht dar. Die Historie der Insel ist auch an den kilometerlangen unterirdischen Bunkeranlagen erkennbar, die im Rahmen einer Führung über eine Strecke von 400 Metern besichtigt werden können. Das exakte Ausmaß der Schutzräume und Gänge auf Helgoland ist jedoch bis heute ungeklärt. Ebenfalls können Touristen während eines Urlaubs auf Helgoland den „Berliner Bären“ auf dem Oberland entdecken, welcher in Richtung der deutschen Hauptstadt Berlin blickt. Hierdurch soll die Statue den Touristen als Orientierungshilfe dienen.

Das Highlight der „Badedüne“

Als größte Sehenswürdigkeit Helgolands gilt die sogenannte „Badedüne“, die etwa einen Kilometer neben der Hauptinsel platziert ist und über die Dünenfährdienste erreicht werden kann. Die „Badedüne“ war zunächst über einen Wall aus Sand mit der Hauptinsel verknüpft, bevor sie durch eine Sturmflut im Jahre 1721 von der Insel abgetrennt wurde. Touristen können hier auf einem Gebiet von circa 1 km Länge und 700 m Breite in einer ruhigen Atmosphäre die Natur der Insel näher erforschen. So wird die Düne kaum vom Massentourismus berührt und bietet sich somit vor allem für Urlauber an, die vorwiegend nach Ruhe und Natur suchen. Auch für Fossiliensammler stellt die Düne aufgrund diverser Versteinerungen eine interessante Attraktion dar. Als Besonderheit gilt hierbei der rote Feuerstein, welcher sich ausschließlich im Bereich der „Badedüne“ von Helgoland auffinden lässt. Der Feuerstein wird aufgrund seiner weltweit einzigartigen geologischen Besonderheit auch als „roter Diamant“ bezeichnet und heutzutage zu wertvollen Schmuckstücken weiterverarbeitet. Die Düne weist darüber hinaus zwei weite Sandstrände auf, die während eines Urlaubs auf Helgoland zum Sonnen und Baden einladen. Der Südstrand ist mit seiner ruhigen Wasserlage und seinen weiten Sandflächen in erster Linie für Familien mit Kindern geeignet. Hingegen imponiert der Nordstrand mit einer gischtenden Brandung und einer großen Menge an Seehunden. Der durch den Namen „Aade“ gekennzeichnete Ostteil der „Badedüne“ ist bei einem Urlaub auf Helgoland ebenfalls sehenswert. Hier ergibt sich durch die Brandung ein Naturspektakel, bei welchem eine Vielzahl an Kieselsteinen so bewegt wird, dass sich ein eindrucksvolles Klangbild entwickelt. Zudem existieren in dieser Inselregion mit einem Supermarkt und zwei Restaurants ausreichend Verpflegungsmöglichkeiten für Touristen.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Insel

Als weitere beliebte Sehenswürdigkeiten Helgolands gelten die historischen Hummerbuden am Hafen der Insel, die vorwiegend durch ihre bunten Bemalungen auffallen und ehemalige Werkstätten der Fischer darstellen. Informationen zur wechselvollen Geschichte Helgolands können Urlauber im „Inselmuseum Helgoland“ erlangen. Zusätzlich verfügt dieses Inselmuseum über ein „James-Krüss-Museum“. So sind auf dem Hof des Museums in nachgebauten Hummerbuden Erinnerungen an den auf Helgoland geborenen Schriftsteller und Dichter James Krüss in Form von Fotos, CDs, Briefen und Fernsehausschnitten zusammengestellt. Auch der Richtfunkturm Helgolands gilt aufgrund seiner speziellen Architektur als beliebte Sehenswürdigkeit der Insel. Er befindet sich auf dem Oberland in der Nähe des Leuchtturms. Hier ist auch die Sankt-Nicolai-Kirche zu besichtigen. Sie kennzeichnet sich durch eine altertümliche Innenarchitektur, die teilweise der alten Inselkirche angehörte, welche durch einen Angriff im April 1945 während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde.

Helgoland als Seeheilbad

Letztlich besitzt Helgoland jedoch nicht nur den Status einer Erlebnisinsel, sondern ist auch für seine Kennzeichnung als attraktiver Kurort bekannt. So gilt Helgoland als jod- und sauerstoffreichste Region Deutschlands und stellt daher eines der bedeutsamsten Seeheilbäder Europas dar. Aufgrund seiner geographischen Lage zeichnet sich die Insel durch ein heilendes Hochseeklima aus, welches sich gesundheitsfördernd auf den menschlichen Körper auswirkt. Besonders Menschen mit Atemwegerkrankungen und Allergien können von der Pollenarmut und dem geringen Anteil an Staubpartikeln auf der Insel profitieren. Das durch das Meerwasser ganzjährlich angenehme Klima Helgolands hat zudem einen positiven Einfluss rheumatische Erkrankungen, Durchblutungsstörungen und Atemweginfektionen.