La Défense

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La Défense ist ein modernes Hochhausviertel westlich von Paris im Département Hauts-de-Seine. Das ist für Paris zunächst allerdings überhaupt nichts Besonderes, wie der Blick auf die Vororte und Satellitenstädte rund um den Boulevard Periphérique lehrt.

Die Umgehungsautobahn trennt das Stadtzentrum mit seinen 20 Arrondissements vom Bois de Boulogne sowie von Vororten wie Bagnolet, Clichy, Nanterre oder Courbevoie, die verwaltungsmäßig nicht zur Stadt Paris gehören. Als die Planungen für La Défense in den 1950er-Jahren begannen und erste Bauten wie das CNIT (1956–1958) entwickelt wurden, konnte man sich allerdings schon in die Zukunft versetzt fühlen.

Sturm und Verteidigung

Der Name „La Défense“ stammt von dem Denkmal La Défense de Paris (1883) des Bildhauers Louis-Ernest Barrias. Es erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und steht im Hochhausviertel La Défense. In ihrer Geschichte ist die Stadt Paris kriegerische Ereignisse gewohnt. Mit dem Sturm auf die Bastille begann 1789 die Französische Revolution. Nachvollziehbar, dass ein an der äußeren Peripherie gelegenes Hochhausviertel, das wiederum auf ein entscheidendes kriegerisches Ereignis verweist, La Défense heißt. Von Anfang an als ein Business-District geplant, ist dieses Areal nicht nur Verweis auf historische Ereignisse, sondern womöglich auch auf Frankreichs (beanspruchten) ökonomischen Rang.

Paris und seine Achsen

Man hat in Frankreich nie nur gebaut. Ob Schloss Versailles oder Boulevard Haussmann, der Eiffelturm oder Trocadéro – die französische Baukunst ist immer auch Symbolsprache. Schaut man vom spektakulärsten Bau der Hochhausstadt La Défense, der 1989 vollendeten Grande Arche (111 m), in Richtung Stadtzentrum, dann blickt man in einer einzigen Achse schnurstracks ins Herz von Paris. Und umgekehrt liegt La Défense am Ende der Axe historique: der historischen Achse vom Louvre über den Jardin des Tuileries, die Prachtstraße der Champs-Élysées mit dem Arc de Triomphe sowie dem Arc de Triomphe du Caroussels. Von dort aus gesehen, bildet La Défense das nach außen verlagerte Herz von Paris am Rande der Stadt. Auch der Eiffelturm, der 1889 für die Weltausstellung gebaut wurde, hat zunächst schockiert. Nicht wenige wollten ihn wieder abreißen - und doch war er nur ein Fingerzeig in die Zukunft.

Was Rang und Namen hat

Die 250 Meter breite Fußgängerzone im Zentrum von La Défense verhindert, dass die Autos sich dieses Stadtteils bemächtigen. Es ist umgekehrt. Durch La Défense geht man zu Fuß, nachdem man vom Zentrum aus mit der Métro oder über die RER-Bahnverbindung hergekommen ist. Im Geschäftszentrum La Défense vertreten zu sein, ist Werbung und Renommee für mehrere Jahrzehnte. Tour First (231 m) etwa, anfangs von einem französischen Versicherungsunternehmen errichtet, wurde später umgetauft in Tour Axa. Tour Total Coupole (187 m) gehört dem französischen Ölkonzern Total, Tour T1 (185 m) dem französischen Energieversorger GDF Suez.

Ewige Baustelle

Nichts bleibt. Die Technikbegeisterung der 1970er-Jahre ist passé, doch in La Défense wird noch immer gebaut. Ob Glas und Stahl angesichts der Energiebilanz zukunftsträchtig sind, wird sich zeigen. Auch ökologische Bauten entstanden, doch nun sind wieder neue Türme in Arbeit: Tour Saint Gobain, Tour Trinity, Tour Alto sind darunter. Neben den Businessbauten gibt es Ministerien, Hotels, Wohnungen, Parkhäuser und Grünanlagen.

Weitere Infos

AdresseLa Défense, Frankreich