Bosnien und Herzegowina

Reiseführer 2023
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Zahlreiche politische Beobachter des Geschehens auf dem Balkan sind sich einig: Das Land Bosnien und Herzegowina ist nur sehr schwer regierbar. Zu groß sind die ethnischen Unterschiede, zu frisch sind die Erinnerungen an den Krieg in Folge des Zerfalls Jugoslawiens in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals lieferten sich serbische, bosniakische und kroatische Truppen einen erbitterten Bürgerkrieg. Die internationale Gemeinschaft fand später keine Lösungen, um die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammen zu führen. Nun ruht die Hoffnung des Landes auf eine junge Generation, die kein Interesse an neuerlichen Konflikten hat.

Sehenswürdigkeiten

Länderdaten Bosnien und Herzegowina

Bosnien und Herzegowina auf einen Blick

Flagge
Einwohner3.507.000
Fläche51129 km2
KontinentEuropa
WährungKonvertible Mark (BAM)
NachbarländerKroatien, Montenegro und Serbien

Karte Bosnien und Herzegowina

Ländergrenzen und Lage der Hauptstadt

Städte in Bosnien und Herzegowina

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Ratgeber

Bosnien und Herzegowina ist ein Land mit einem Küstenabschnitt am Mittelmeer, mit vielen tiefen Wäldern und hohen Bergen. Dies alles ist eigentlich maßgeschneidert, um Devisen aus dem Tourismus zu beschaffen. Und es gibt hier nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern auch Symbole der Versöhnung.

Allen voran die fünfhundert Jahre alte Steinbrücke Stari Most in der Stadt Mostar. Sie befindet sich auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe, wurde im Krieg zerstört und schnell aufgebaut. Schon immer galt das Wahrzeichen dieser alten Stadt als symbolische Brücke zwischen Ost und West. Sie überspannt den Fluss Neretva und verbindet den katholisch geprägten Westen der Stadt Mostar mit dem Osten, der angestammten Heimat jener Menschen, die sich zum Islam bekennen. Bei jungen Männern ist es üblich, von der Brücke in den Fluss zu springen – fast immer für ein paar Münzen der touristischen Gäste.

In Bosnien und Herzegowina spüren die Besucher sehr bald, dass dieses Land eine Art Schnittstelle zwischen Abend- und Morgenland ist. So war auch die Kunst schon immer den unterschiedlichen Einflüssen unterworfen, und wer sich in den Museen des Landes umschaut, der steht vor neolithischen Tongefäßen, römischen Mosaiken sowie vor christlichen und islamischen Gegenständen des Alltags. Der Bogen zwischen West und Ost spannt sich auch bei der traditionellen Küche des Landes. Wer es mag, kann sich dort an orientalischen Süßigkeiten versuchen. Oder aber an typisch österreichischen Spezialitäten. Bei einer Rundreise durch das Land finden sich interessante Fotomotive am Fuße der Dinarischen Alpen und in der Hauptstadt Sarajevo, wo hier und da noch die Erinnerungen an die Olympischen Winterspiele 1984 wachgehalten werden. Es ist auch die Erinnerung an befriedete Zeiten.