Sehenswürdigkeiten
Ratgeber
Estland ist der kleinste Staat des Baltikums und kaum größer als Dänemark. Vor dem Küstenstreifen der Ostsee liegen rund 1.500 kleinere und größere Inseln. In Ösel, Dagö, Moon und Worms finden sich weiße Sandstrände.
Große Teile des Binnenlandes sind relativ flach, nur im Süden schließt sich eine Moränen-Hügellandschaft an, die in dem 318 Meter hohen Munaberg die höchste Erhebung hat. Stille Moore und dunkle Wälder durchziehen mehr als ein Drittel der Landesfläche und sind die Heimat von Bären, Wölfen, Luchsen und Elchen.
Wer an einem sommerlichen Tag diese idyllische Landschaft besuchen möchte, der sollte ein Mücken-Spray im Gepäck haben, denn die kleinen Quälgeister sind dann fast überall anzutreffen. Während im Norden Estlands der Einfluss der Ostsee zu spüren ist, erfreuen sich die übrigen Bereiche eines meist trockenen Kontinentalklimas.
An Estlands Hauptstadt Tallinn kommt kein Urlauber vorbei. Die Metropole wurde niemals von fremden Truppen erobert. Allerdings wechselten dort sehr oft die Herrscher. Die Dänen leisteten sich sogar den Luxus, Tallinn an den Deutschen Orden zu verkaufen. Später kamen erst die Schweden und dann die Russen. Die schöne Stadt hat ihr mittelalterliches Gepräge bewahrt, und in den historischen Häusern der Altstadt wohnten früher die Kaufleute.
Zu Zeiten der Hanse hieß Tallinn noch „Reval“, und dass sich einst zahlreiche Handwerker aus Lübeck hier ansiedelten, beweist noch heute ein Marzipan-Museum. In Tallinn wandeln die Besucher auf den Spuren der Geschichte und können sich kaum sattsehen an den engen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster, an den rustikalen Türmen der Stadtmauer, an der Ratsapotheke aus dem frühen 15. Jahrhundert und an dem Meisterhof, wo man töpfert, webt und schnitzt.