Langeoog

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Auf den ersten Blick ist Langeoog nur eine der sieben Ostfriesischen Inseln an der deutschen Nordseeküste. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man die besondere Atmosphäre, die diese Insel so einmalig macht.

Zunächst begeistert der Strand. Wer einmal in dieser schier unendlichen Weite gestanden hat, wird diesen großartigen Anblick nicht mehr vergessen. Der 14 Kilometer lange Sandstrand wird durch nichts unterbrochen. Weder Buhnen noch Wellenbrecher stören den harmonischen Eindruck. Wenn das Wasser abfließt, dehnt sich Strand noch weiter aus und selbst bei Flut hat die makellose Sandfläche zwischen Wasserlinie und Dünen noch eine beeindruckende Breite.

Im Schutz eines weitläufigen und hohen Dünenkamms liegt das sympathische kleine Ortszentrum. Hier bestimmen Fahrräder und Pferdekutschen das Bild. Autos gibt es nicht und über allem liegt eine angenehme Ruhe, in der das lauteste Geräusch das gelegentliche Kreischen der Möwen ist. Die Insel ist ein Paradies für alle, die Ruhe und Natur lieben. Und sie ist ein großartiger Platz für einen Familienurlaub, bei dem Kinder eine ungewohntes Maß an Freiheit genießen können.

Die Lage

Die Insel Langeoog liegt ziemlich genau in der Mitte der langgezogenen Inselkette der Ostfriesischen Inseln zwischen den Nachbarinseln Baltrum im Westen und Spiekeroog im Osten. Das Festland ist etwa 8 Kilometer entfernt und zwischen Langeoog und der Küste erstreckt sich eine ursprüngliche Wattlandschaft, die zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Klima und Wetter auf der Insel sind von den Einflüssen des Golfstroms und den stetigen Westwinden geprägt. Im Vergleich zum Festland sind die Temperaturen sehr ausgeglichen. Große Hitze oder deutliche Minusgrade sind weitgehend unbekannt und im Hochsommer sind acht Sonnenstunden am Tag keine Seltenheit. Trotz der abgeschiedenen Lage im hohen Norden ist der Weg nach Langeoog angenehm kurz. Die westdeutschen Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr sind gerade mal 300 Kilometer entfernt und die Insel Langeoog ist über gute Autobahn- und Straßenverbindungen in knapp drei Stunden bequem erreichbar.

Die Insel

Schon der Name weist auf die besondere Form der Insel hin. Das Wort Langeoog stammt aus der ostfriesischen Mundart und bedeutet „lange Insel“. Das ist eine sehr zutreffende Namensgebung, denn Langeoog ist rund 20 Kilometer lang, aber an ihrer schmalsten Stelle ist die Insel gerade mal einen Kilometer breit. Nur 5 % ihrer Gesamtfläche von knapp 2.000 ha ist bebaut, der überwiegende Teil der Insel gehört der Natur. Hinter dem 14 Kilometer langen Strand erhebt sich über die ganze Länge der Insel eine Dünenlandschaft, die teilweise bis zu 20 m hoch aufragt. Dieser natürliche Küstenschutz ermöglicht es, dass Langeoog die einzige der Ostfriesischen Inseln ist, die auf seeseitige Küstenschutzbauwerke verzichten kann und ihre Gäste mit einer unberührt wirkenden Strandlandschaft begeistert. Der Inselort mit den meisten Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten liegt im Westen, dort wo Dünen und Wiesen die größte Ausdehnung haben. Der Strand ist immer in unmittelbarer Nähe und von allen Unterkünften in wenigen Fußminuten zu erreichen.

Der Spirit

Die unendliche Weite von Dünen und Strand, die frische, immer leicht salzhaltige Seeluft, angenehme Temperaturen und die durch keinen Dunst getrübte Sicht sind prägende Elemente der Urlaubstage auf Langeoog. Private Kraftfahrzeuge sind auf der Insel nicht zugelassen, deshalb können Kinder auf Langeoog gefahrlos spielen und auch einmal auf eigene Faust unterwegs sein. Man geht zu Fuß, benutzt eines der komfortablen Leihfahrrädern oder gönnt sich eine Fahrt mit einer der nostalgischen Pferdekutschen. Das alles macht die Insel Langeoog zu einer der familienfreundlichsten Urlaubsziele in Deutschland. Die Begeisterung bei Jung und Alt führt dazu, das viele Urlauber bereits seit Jahren Stammgäste der Insel sind. Viele haben bereits als Kind ihre Sommerferien auf Langeoog verbracht und kehren - selbst zu Eltern geworden - mit ihren Kindern auf diese großartige Insel zurück. Auch die Hotels, Pensionen und Gaststätten sind häufig seit Generationen in einer Hand. Viele Gäste und ihre Gastgeber kennen sich seit langem und auf der Insel herrscht einen vertrauensvolle und harmonische Atmosphäre mit einem ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl. Zum besonderen Reiz der Insel zählt auch, das Gastronomie und Handel nicht etwa altbacken wirken. In den vielen Restaurants wird eine echte Gourmetküche geboten, die den Speisekarten in großen Metropolen in nichts nachsteht. Originelle Geschäfte bieten witzige Souvenirs und wer bei seiner Kleidung mehr als nur einen Wetterschutz sucht, wird von der Aktualität und modischen Vielfalt der kleinen Boutiquen überrascht sein.

Die Natur

Natürlich bietet der Strand abseits der belebten Bade- und Liegeplätze das ganz große Naturerlebnis, dessen großzügige Weite insbesondere die Gäste aus großstädtischen Ballungsgebieten immer wieder auf ein Neues fasziniert. Ein wenig unbeachtet bleibt manchmal die gegenüberliegende Seite der Insel Langeoog, obwohl sich hier ein auf der Welt einmaliges Naturschauspiel bietet. An der gesamten ostfriesischen Küste von der niederländischen Grenze bis zum Jadebusen erstreckt sich der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der seit 1986 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Neben dem Tropischen Regenwald gilt das Wattenmeer als das artenreichste und produktivste Ökosystem auf der Erde. Auf dem schmalen Streifen zwischen der Insel Langeoog und dem Festland leben rund 4.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Die meisten von ihnen sind zwischen den Sand- und Schlammflächen meist verborgen. Der immer sichtbare Bewohner des Wattenmeers ist der Wattwurm, dessen Röhren bei Ebbe die gesamte Fläche bedecken. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer leben und brüten zwischen Mai und September bis zu 180.000 Brandgänse und mehr als 200.000 Eiderenten. Im Frühjahr und Herbst steigt die Anzahl der Vögel ins Unendliche, wenn Millionen von Vögeln aus Skandinavien auf dem Weg zum oder von ihrem Winterquartier im Süden hier Station machen. Eine Wattwanderung gehört deshalb zu den Höhepunkten eines Urlaubs auf Langeoog. Das sollte man allerdings nicht ohne einen ortskundigen Führer machen, den die schlammige Fläche steckt voller Untiefen und anderen Überraschungen. Auch kann der Wechsel zwischen Ebbe und Flut schneller ablaufen, als man erwartet. Auf der Insel Langeoog bieten Wattführer täglich lange oder kurze Ausflüge in das Naturschutzgebiet an und es ist ein ganz besonders nachhaltiges Erlebnis, barfuß oder in Gummistiefeln durch diese geheimnisvolle Landschaft zu waten.

Die Gesundheit

Langeoog ist ein anerkanntes Nordseeheilbad und seit 2014 ein zertifiziertes Thalasso-Heilbad. Der Begriff Thalasso ist vom altgriechischen Wort Thálassa (Meer) abgeleitet und bezeichnet Therapien und Heilbehandlungen, bei denen Meerwasser und -luft, Algen Schlick und sogar Sand eine wichtige Rolle spielen. Das Kur- und Wellness-Center der Insel liegt idyllisch in einem Dünental zwischen Ortskern und Strand. Hier treffen die Urlauber auf ein umfangreiches Anwendungs- und Therapieangebot. Neben diversen Aquakursen und Massagen werden auch Atemgymnastik und Physiotherapie-Leistungen unter ärtzlicher Leistung angeboten. Im Mittelpunkt des Kur- und Wellness-Center steht jedoch das Meerwasser-Wellenbad. In dieser „Nordsee unter einem Dach“ findet man eine Badelandschaft, in der alle 30 Minuten echter Wellengang simuliert wird und eine mehr als 40 m lange Wasserrutsche für großes Vergnügen sorgt. Wer es ruhiger mag, wird sich in den zahlreichen Saunen und auf den großzügigen Liegeflächen wohlfühlen und hat Gelegenheit - sollte das Wetter mal weniger gut sein - einen Nordseetag in einem behaglich warmen Ambiente verbringen. Das größte Gesundheitspotential bietet jedoch die Insel an sich. Ausgedehnte Strandspaziergänge in der salzhaltigen Luft fördern das allgemeine Wohlbefinden und sorgen für ein hohes Maß an Abhärtung. Wind und Brandung sorgen dafür, das am Wassersaum ständig ein feiner, salzhaltiger Wassernebel herrscht, der positive Auswirkungen auf die Atemwege hat. Und nebenbei macht diese Art der Gesundheitsvorsorge auch noch richtig viel Spaß.

Mehr als Strand und Sonne

Langeoog bietet eine umfangreiches Wegenetz für Wanderungen und Radtouren in alle Winkel der sehenswerten Insel. Der schönste und längste Ausflug führt an die Ostspitze der Insel mit den Seehundsbänken. Die Fahrt oder Wanderung führt durch das zauberhafte Pirolatal, eine Senke zwischen den Dünen, unter deren Oberfläche sich das Süßwasserreservoir der Insel befindet, das ausschließlich von Regenwasser gespeist wird. Auf der Melkhörn-Düne, dem höchsten Punkt der Insel, hat man eine tolle Aussicht auf die markante Dünen- und Wiesenlandschaft. Am Ende der Wanderung wartet erneut ein Aussichtspunkt. Von dessen Plattform kann man die Robben beobachten, die sich an vielen Tagen auf einer der vorgelagerten Sandbänke tummeln. Etwas weniger weit ist ein Ausflug zum Südwestende der Insel. Der Weg führt entlang des Strandabschnitts, der für den Kitesport reserviert ist, folgt dann einem interessanten Naturlehrpfad und endet im kleinen Hafen der Insel. Jeder Ausflug führt durch eine Natur, die in weiten Teilen unberührt wirkt und dem Besucher viel Ruhe und Gelegenheit zur Entspannung bietet. Wer während der Tage auf Langeoog mehr sehen möchte, als nur diese Insel, findet ein vielfältiges Angebot an Ausflugsfahrten zu den Nachbarinseln, zu den Küstenbadeorten oder zu den unbewohnten Vogelschutzinseln in der Nordsee.

Die Jahreszeiten

Es gilt auch auf Langeoog die ostfriesische Weisheit „Das Wetter ist niemals schlecht, nur die Kleidung ist unpassend“. Wer das beherzigt, wird sich zu jeder Jahreszeit auf der idyllischen Insel wohlfühlen. Die Winter sind eher mild, Schnee oder Frost sind selten und selbst in den dunkelsten Monaten scheint die Sonne hier häufiger als auf dem nur wenige Kilometer entfernten Festland. Lediglich über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel ist Langeoog relativ gut besucht, davor und danach wird man auf der Insel eine tiefe angenehme Ruhe finden. Als die schönste Zeit für ein paar Urlaubstage auf Langeoog gelten Frühjahr und die ersten Herbstwochen, in denen die Natur sich von ihrer schönsten Seite zeigt, aber auf dem Strand und in den Dünen viel Platz für jeden Besucher bleibt. Am wärmsten ist es natürlich im Hochsommer und die Insel verwöhnt ihre Besucher mit einem anspruchsvollen Veranstaltungs- und Unterhaltungsprogramm. Zu jeder Jahreszeit sind Pullover, Windjacke und Regenschutz praktische Begleiter. Wenn diese Kleidungsstücke in der Nebensaison und im Winter ein wenig dicker ausfallen, wird man auch in der kälteren Jahreszeit den Aufenthalt auf der Insel Langeoog uneingeschränkt genießen können.

Die Anreise

Ausgangshafen für die Überfahrt zur Insel Langeoog ist der kleine Fährhafen in dem Ort Esens-Bensersiel. Das Auto darf nicht mit auf die Insel, sondern muss auf dem Festland verbleiben. In Bensersel gibt es riesige Parkplätze, auf dem die Fahrzeuge sicher abgestellt werden können. Das Gepäck wird vor dem Anleger in Container geladen und unbelastet kann man die 45minütige Überfahrt nach Langeoog genießen. Auf Langeoog angekommen, geht es mit einer nostalgisch wirkenden Mini-Eisenbahn weiter bis zum Ortszentrum. Wer sein umfangreiches Gepäck nicht selbst zur Unterkunft tragen möchte, beauftragt den freundlichen Gepäckservice und findet kurze Zeit später sein Gepäck in der Rezeption des Hotels oder im Garten der gemieteten Ferienhauses. Die Fahrzeiten der Fähre zwischen Bensersiel und Langeoog sind tidenabhängig, das heißt, sie ändern sich täglich und richten sich nach den Wasserstand im Wattenmeer, der durch den Verlauf von Ebbe und Flut bestimmt wird. Bensersiel ist über die Autobahnen A 1, A 29 oder A 31 gut zu erreichen. Für die letzten 50 Kilometer vom Autobahnende in Emden oder Wilhelmshaven benötigt man auf gut ausgebauten Bundes- und Landstraßen etwa eine Stunde. Auch die Deutsche Bahn bietet gute Verbindungen nach Bensersiel. Von den Bahnhöfen Emden und Wilhelmshaven gibt es regelmäßige Busverbindungen direkt zum Anleger der Fähre nach Langeoog.