Roadtrip – Mit dem Auto durch Deutschland

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Es gibt die verschiedensten Arten, einen Urlaub zu verbringen. Zu den etwas außergewöhnlicheren Optionen zählt ein Roadtrip. Im Rahmen einer solchen Reise besteht die Möglichkeit, verschiedene Gebiete und Städte zu erkunden. Dafür muss nicht einmal unbedingt ins Ausland gefahren werden, hat Deutschland doch einige schöne Städte und naturbelassene Ecken zu bieten. Bei einem Roadtrip spielt die Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Was sollte bei der Planung alles bedacht werden und welche Highlights empfehlen sich in Deutschland wirklich für einen Stopp?
  1. Was macht einen Roadtrip besonders spannend?
  2. Vorbereitung I: Das Auto
  3. Vorbereitung II: Grobe Route, Verpflegung, Unterkünfte und Ähnliches
  4. Spannende Städte in der Bundesrepublik
  5. Naturgebiete in Deutschland entdecken

Was macht einen Roadtrip besonders spannend?

Verschiedene Arten des Reisens haben auch verschiedene Eigenheiten und unterscheiden sich in den Erlebnissen, die man bei ihnen hat. Wer einen Langstreckenflug bucht, muss zwar einige Stunden am Stück im Flieger ausharren, wird dann aber sofort mit einer vielleicht noch nie gesehenen Kultur und exotischen Landschaften belohnt. Dafür ist das Fliegen aber die umweltschädlichste Art zu Reisen. Wer für einen Roadtrip ein oder noch mehr Leute mitnimmt, ist dagegen deutlich umweltfreundlicher unterwegs. Doch dieser Fakt allein macht den Roadtrip als Reise natürlich noch nicht wirklich spannend. Hierfür gibt es eine Menge anderer Gründe:

Jeden Tag woanders schlafen und aufwachen? Bei einem Roadtrip durchaus vorstellbar.

Vorbereitung I: Das Auto

Das Auto ist bei einem Roadtrip mehr oder weniger der Protagonist. Stimmt etwas mit dem Fahrzeug nicht, kann die Reise von jetzt auf gleich beendet sein. Deshalb gilt es, das Auto vor dem Roadtrip entsprechend vorzubereiten und einige Dinge zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern.

Die Klärung folgender sieben Fragen ist besonders wichtig:

1. Welches Fahrzeug soll es sein?

Im Prinzip kann mit jedem beliebigen Auto ein Roadtrip unternommen werden, solange die Reisenden und ihr Gepäck an Bord passen. Doch natürlich bieten unterschiedliche Fahrzeuge auch unterschiedliche Vorteile.

In einem einfachen Auto kann in der Regel nicht geschlafen werden. Hierfür braucht es einen Wohnwagen (Caravan), ein Wohnmobil, einen Kastenwagen oder einen Campervan oder Campingbus. Die Eigenschaften aller Fahrzeuge im Detail zu erläutern, würde einen eigenen Artikel erfordern. Wir können nur raten, sich bei der Planung des Roadtrips intensiv mit den Fahrzeugtypen zu beschäftigen und dann eine gut überlegte Entscheidung zu treffen.

Ein Campervan mit Dachzelt erlaubt das Schlafen im eigenen Auto. Das spart Geld und bringt noch mehr Flexibilität.

2. Sind demnächst Wartung und Ölwechsel fällig?

Je nach Wartungsintervall könnte es sein, dass demnächst eine Inspektion oder ein Ölwechsel des Fahrzeuges fällig werden. Dieser Termin sollte natürlich nicht auf die Zeit des Roadtrips fallen. Deshalb ist gegebenenfalls rechtzeitig vor der Reise ein Termin mit einer Werkstatt zu vereinbaren.

3. Welche Werkstatt bietet einen Sicherheitscheck an?

Sollte kein Ölwechsel anfallen, kann mit einer Werkstatt ein Sicherheitscheck vereinbart werden. Allerdings bieten nicht alle Werkstätten einen solchen Service an. Deshalb sollte man sich rechtzeitig darum kümmern. Manchmal wird ein solcher Check auch unter „Urlaubscheck“ im Angebot gelistet.

Teil davon sollten für die Vorbereitung auf den Roadtrip unbedingt sein:

4. Lässt sich mit dem Fahrzeug gut und sicher fahren?

Während eines Roadtrips wird viel Zeit mit und im Auto verbracht. Dafür muss man das Fahrzeug natürlich gut beherrschen. Denn selbst in Deutschland sind, gerade in ländlicheren Gebieten, nicht immer alle Straßen optimal ausgebaut und hin und wieder wird es eng und eckig.

Um nicht erst während der Fahrt zu merken, dass einen das Fahrzeug überfordert, sind bestenfalls bereits im Voraus einige kleinere Probefahrten zu unternehmen. In unserem Artikel zu Urlaub mit dem Wohnmobil haben wir bereist darauf hingewiesen, dass gerade bei solchen größeren Fahrzeugen einige Zeit nötig ist, um sich auf einen solchen fahrbaren Untersatz zu gewöhnen.

Damit auch schwierigere Straßen sicher befahren werden können, sollte man sich vorab mit dem Fahrzeug vertraut machen.

5. Ist der Wagen sinnvoll und ausreichend versichert?

Einen Roadtrip ohne Versicherung zu starten und zu hoffen, dass nichts schief geht, ist leichtsinnig und unnötig riskant. Am besten kümmert man sich stattdessen rechtzeitig darum, zumindest die wichtigsten beiden Versicherungen abzuschließen.

Die Kfz-Versicherung ist das A und O. Ähnlich wie eine private Haftpflichtversicherung, deckt sie Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die durch das Auto und das Fahren des Autos entstehen. Wer eine neue Versicherung für das Roadtrip-Mobil abschließen muss, sollte sich einige Informationen dazu einholen, um einen individuell passenden Tarif zu finden. Denn der Schutz verschiedener Modelle wie Teilkasko und Vollkasko ist nur einer mehrerer Faktoren, die hierbei zu beachten sind.

Ebenfalls sinnvoll kann eine Reise-Gepäckversicherung sein. Mit ihr kann man zum Beispiel dafür sorgen, dass die Ausrüstung im Falle eines Diebstahls aus dem Auto ersetzt wird.

6. Läuft die Klimaanlage gut?

Macht man sich zu warmen Jahreszeiten auf die Reise, kann es im Fahrzeug selbst in Deutschland mitunter unangenehm heiß werden. Dagegen hilft nur eine gute Klimaanlage. Diese muss ebenfalls alle zwei bis drei Jahre gewartet werden. Um einen Ausfall zu vermeiden, ist daran zu denken, dies vor der Abreise zu tun oder zu schauen, wann die Anlage das letzte Mal gecheckt wurde.

7. Ist die maximale Zuladung nicht überschritten?

Jedes Fahrzeug verfügt über eine maximale Zuladung, die nicht überschritten werden darf. Im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) findet sich das zulässige Gesamtgewicht angegeben unter Punkt F.2.Wer viel Gepäck mitnimmt, sollte hier genau darauf achten und die mitunter lange Reise nicht mit zu schwerem Fahrzeug antreten.

 

Vorbereitung II: Grobe Route, Verpflegung, Unterkünfte und Ähnliches

Zur Vorbereitung auf den Roadtrip gehört natürlich nicht allein ein Check des Fahrzeugs. Obwohl ein Roadtrip oftmals von seiner Spontaneität lebt, sollten genauso Faktoren wie die grobe Route, die Unterkünfte, die Verpflegung sowie der Inhalt des Gepäcks bis zu einem gewissen Grad sinnvoll vorgeplant werden.

Die Route

Bei einem Roadtrip ist es trotz aller Flexibilität sinnvoll, sich ein Reiseziel zu setzen. Bei der Planung der Route für den Roadtrip wird sich dann an diesem Ziel orientiert. So können etwaige Zwischenstopps, Städte und Naturgebiete eingeplant werden, die unbedingt besichtigt werden wollen.

Je nachdem, wie viel Zeit für den Roadtrip zur Verfügung steht, lassen sich dann für einzelne Etappen bestimmte Zeiten einplanen. Hierbei hat es sich als sinnvoll erwiesen, mindestens einen Tag mehr einzuplanen, als man zu benötigen denkt. Denn dadurch wird die Reise erst wirklich flexibel. Irgendeine Region gefällt einem so gut, dass man hier gerne noch ein oder zwei Nächte länger bleiben möchte? Kein Problem, wenn die Reiseroute mit besagtem Puffer geplant wurde.

Die Verpflegung

Gerade bei längeren Roadtrips wird das Thema Verpflegung unterwegs wirklich wichtig. Denn wer sich darauf verlässt, immer und überall halbwegs günstiges Essen zu bekommen, merkt nach mehreren Wochen oft, dass solch ein Vorgehen ganz schön ins Geld gehen kann. Vor allem, wenn häufig in Restaurants auf der Strecke gehalten, an Raststätten aufgetankt oder an Essenständen Leckereien gekauft werden. Im Ausland kann das teilweise günstiger sein, in Deutschland aber tut man sich damit keinen Gefallen.

Stattdessen ist es zu empfehlen, die richtigen Produkte in Supermärkten und auf regionalen Märkten unterwegs zu kaufen und sich auf selbstgemachtes Essen und Snacks zu fokussieren. Alles, was handlich ist, satt macht und bestenfalls wenig krümelt, eignet sich auch zum Essen unterwegs oder im Auto selbst.

Essentials für den Roadtrip sind:

Frisches Gemüse ist Pflicht für jeden Roadtrip. Am besten ist es, wenn man es auch roh verzehren kann.

Die Unterkünfte

Einen Roadtrip zu machen, bedeutet nicht immer gleich, im Auto zu übernachten. Viele größere Fahrzeuge bieten sich dafür an, kleinere PKWs dagegen und viele SUVs oder selbst Kombis sind aber schlichtweg zu klein, um liegende Menschen und Gepäck gleichzeitig zu beherbergen. Es gilt stattdessen, sich ein Zelt mitzunehmen oder sich Hotels, Bed & Breakfast Pensionen oder Hostels zu suchen.

Wer mit dem Zelt unterwegs ist, darf dieses übrigens nur auf ausgewiesenen Flächen aufstellen. Allein in Deutschland gibt es über 1000 Campingplätze, die entdeckt werden wollen. Ein Fahrzeug darf zur Übernachtung hingegen in Deutschland überall dort abgestellt werden, wo auch geparkt werden darf. Das ist gemäß StVO grundsätzlich nicht verboten. Allerdings sollte man nicht zu lange an ein- und derselben Stelle stehen. Spätestens, wenn sich Anwohner belästigt fühlen oder Müll und Schmutz verursacht werden, dürfen die Behörden einem das Übernachten untersagen.

Nützliche Ausrüstung

Folgende Dinge sind gerade für längere Roadtrips einzupacken:

Spannende Städte in der Bundesrepublik

Ein Roadtrip durch Deutschland kann völlig ungeplant und intuitiv erfolgen. Doch gerade Städteliebhaber:innen sind gut beraten, sich zumindest einen groben Plan zu machen, welche Städte denn einen Ausflug während der Reise wert sind. Hierbei lohnt es sich besonders, auch kleinere Städte und Ortschaften zu besuchen, die mit dem Zug vielleicht nicht so schnell zu erreichen sind wie mit einem Auto.

Denn München, Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Stuttgart und ähnlich große Metropolen kennen die meisten sowieso schon. Warum also nicht einmal das Leben abseits der Großstädte entdecken? Fünf Tipps von uns an dieser Stelle, die letztlich nur dazu anregen sollen, selbst weiter Recherche zu betreiben und während des Roadtrips über den Tellerrand hinauszuschauen.

Tübingen

Am Neckar gelegen ist die Universitätsstadt Tübingen in Baden-Württemberg mit knapp über 90.000 Einwohner:innen ein wahres Idyll. Hügelig, grün, belebt und mit ganz viel Altstadt ausgestattet zieht die Stadt nicht nur junge Menschen in ihren Bann. Eines der Highlights im Sommer: Das jährliche Stocherkahnrennen an der Neckarbrücke.

Während eines Roadtrips lohnen sich besonders kleinere Städte. Wer Tübingen noch nicht gesehen hat und in Baden-Württemberg unterwegs ist, sollte hierher definitiv einen Ausflug machen.

Lüneburg

Die Hansestadt Lüneburg in Niedersachsen mit knapp 75.000 Einwohner:innen versprüht ebenfalls einen großen Altstadt-Charme. Ein erster Überblick über das nette Städtchen lässt sich beispielsweise vom Wasserturm erhaschen. Mit dem Aufzug nach oben gefahren und schon kann sich von der 56 Meter hohen Aussichtplattform das nächste Ziel gesucht werden.

Melsungen

Melsungen in Hessen mit nicht einmal 14.000 Einwohner:innen dürfte kaum jemandem ein Begriff sein. Schade eigentlich, findet sich hier doch Fachwerk in der Altstadt das seinesgleichen sucht. Fans von mittelalterlichem Flair kommen hier voll auf ihre Kosten.

Ladenburg

Ähnliches wie für Melsungen gilt für das Örtchen Ladenburg in Baden-Württemberg. Hier sind kaum 12.000 Einwohner:innen beheimatet. Der Ort mit denkmalgeschützter Altstadt begeistert aber immer wieder selbst Reisende aus dem Ausland. Schließlich reicht die Geschichte des Wirkungsorts von Carl Benz die bis in die keltische und römische Zeit zurück – und die Spuren sind nach wie vor deutlich erkennbar.

Meersburg

Und weil Baden-Württemberg einfach viele schöne und kleine Städte hat, müssen wir eine weitere davon in unsere Auswahl aufnehmen: Meersburg am Bodensee mit gerade einmal rund 5.600 Einwohner:innen.

Die Kleinstadt wartet mit etlichen imposanten Gebäuden auf, wie etwa der Burg Meersburg oder dem roten Neuen Schloss, das zur Barock-Zeit errichtet wurde. So eine schöne Aussicht auf den Bodensee und die Altstadt hat man von den Terrassen des Schlosses wie von keinem anderen Ort in der Nähe.

Naturgebiete in Deutschland entdecken

Wer genug von Städten hat, kann sich verschiedene Naturgebiete in Deutschland vornehmen, die bei der Planung der Roadtrip-Route berücksichtigt werden. Abschließend haben wir auch wieder beispielhaft fünf der vielleicht schönsten Landschaften und Naturgebiete des Landes zusammengefasst.

Die Sächsische Schweiz

Nicht ohne Grund pilgern täglich dutzende Wanderlustige in den Nationalpark Sächsische Schweiz, den deutschen Teil des Elbsandsteingebirges. Hier kann stundenlang im Wald gewandert werden, bei Bedarf lassen sich aber auch malerische Felsformationen erklimmen, die einen einzigartigen Ausblick auf die Elbe gewährleisten.

Die Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide südlich von Hamburg ist die größte zusammenhängende Heidefläche ganz Europas. Sie stellt eine Naturschönheit dar, die in dieser Art ihresgleichen sucht. Unzählige Wanderwege durchziehen die Heide und erlauben es, hier durchaus einen ganzen Tag zu verbringen. Besonders morgens, wenn noch einige Nebelschwaden über der Landschaft liegen, bietet sich hier ein zauberhaftes Bild.

Die Lüneburger Heide in nebliger Morgenstimmung – ein einzigartiger Anblick.

Der Hochschwarzwald

Der Hochschwarzwald, ein nicht eindeutig begrenztes Gebiet im südlichen und mittleren Schwarzwald, ist seit jeher als Ausflugsort für den Winter- und Wandersport, aber auch Kurliebhaber:innen bekannt. Ein Highlight stellen die Triberger Wasserfälle dar. Mit den insgesamt 163 Metern Fallhöhe zählen sie zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen Deutschlands.

Das Wattenmeer

Hoch im Norden Deutschland findet man das Wattenmeer, ein echtes Naturwunder und ein UNESCO-Weltnaturerbe. Dabei handelt es sich um ein knapp 9000 Quadratkilometer großes Gebiet in der Nordsee, das von den Gezeiten geprägt ist. Zwei Mal täglich zieht sich das Wasser zurück, sodass Spaziergänge in der beeindruckenden Landschaft möglich werden.

Das Felsenmeer

Vielen unbekannt ist das Felsenmeer in Hessen, das nicht nur Kinder und Jugendliche begeistert. Es zieht sich in Form von unzähligen großen Steinen den Hang hinunter und will beklettert und entdeckt werden. Rund 300 unfertige und von den Römern bearbeitete Steine finden sich hier auf 15 Werkplätzen übrigens auch heute noch.