Albertina

Habsburgisches Palais mit bedeutender Kunstsammlung
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An habsburgischen Residenzbauten besteht in der alten Kaiserstadt gewiss kein Mangel. In einer davon, dem 1744 errichteten "Palais Erzherzog Albrecht" im 1.Wiener Bezirk direkt in der Innenstadt, ist seit 1792 einer der wertvollsten Kunstsammlungen der Geschichte untergrbracht.

Ein Regent als Kunstsammler: Albert von Sachsen-Teschen

Die "Albertina" ist benannt nach ihrem Schöpfer, Herzog Albert I von Sachsen-Teschen. Der Schwiegersohn der Kaiserin Maria Theresia sowie deren Vertreter in Ungarn und Holland erwarb über zehntausend Zeichnungen und über 200.000 Druckgrafiken, darunter die Kinderporträts von Rubens oder Dürers "Feldhasen".

Das schwierige Erbe der Habsburger

Nach der Revolution von 1919 fiel die komplette Sammlung in den Besitz der Republik, welche aber die Habsburger-Dynastie liebend gern vergessen wollte. Das Palais wurde zum reinen Büro- und Lagerbau degradiert, 1945 durch Fliegerbomben schwer beschädigt und bis 1952 nüchtern und schmucklos wieder aufgebaut. Auch die Sammlung selbst war der breiten Öffentlichkeit nur an wenigen Wochenstunden zugänglich. Die Kunstsammlung Albertina, das Projekt eines Habsburger Herzogs in einem Habsburgischen Palais, war jahrzehntelang das Aschenputtel unter Wiens Kulturschätzen.

Rückkehr ins Licht der Öffentlichkeit

Dies änderte sich unter Direktor Walter Koschatzky, der bis 1986 über 200 Ausstellungen organisierte. 1993 schloss die Albertina für zehn Jahre ihre Tore. Zur Wiedereröffnung 2003 war die 1952 abgeschlagene Fassade wieder hergestellt, die Prunkräume originalgetreu restauriert und ein Teil der Originalmöbel zurückgekauft worden. Das "Palais Erzherzog Albrecht" ist seither wieder ein historisches Prachtstück mit modernem Equipment.

Vier Sammlungen unter einem Dach

Dank eines Tiefspeichers beherbergt die Albertina heute vier Sammlungen: Erstens die ursprüngliche graphische Sammlung, die nach dem Willen ihres Stifters bis heute weiter ausgebaut wird. Zweitens die 2007 als Leihgabe erhaltene "Sammlung Batliner" mit dem Fokus auf Werke der klassischen Moderne "von Monet bis Picasso" - diese Künstler waren ebenso Graphiker wie Kunstmaler. Drittens die Architektursammlung von Bauplänen, Aufrissen und dergleichen. Viertens die Fotosammlung des Langewieschen Verlages.