Musée de l'Oeuvre Notre-Dame

Das Frauenhausmuseum in Straßburg
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Die deutsche Bezeichnung des Straßburger Musée de l'Oeuvre Notre-Dame ist „Frauenhausmuseum“. Möglicherweise bewirkt die Bezeichnung bei dem einen oder anderen Straßburg-Besucher die irrige Vorstellung, dass es sich bei diesem Museum um eine Frauenrechts-Aspekte thematisierende Einrichtung handeln könnte. Tatsächlich bezieht sich der Name aber auf den Ursprung der Einrichtung als Erinnerungsort für das Wirken der Bauhütte, die für den Bau und den Erhalt des auf Französisch „Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg“ heißenden Straßburger Liebfrauenmünsters zuständig war und ist.

Der Geschichte der spätesten seit Ende des 13. Jahrhunderts belegbaren, als Verbund der für den Münsterbau zuständigen Bauexperten gegründeten Bauhütte kann im Museum nachgespürt werden. Dabei ist es nicht nur von grundlegender Bedeutung für Historiker, dass im Museum zahlreiche Baupläne sowie Gebäudeteile des Münsters aufbewahrt werden, anhand derer die Geschichte des Straßburger Wahrzeichens plastisch wird. Auch für den Besucher ist es überaus spannend, ansonsten wahrscheinlich in Kriegs- und Revolutionszeiten untergegangene Bilder, Wandverzierungen und andere Artefakte des mächtigen Sakralbaus bestaunen zu können.

Das in unmittelbarer Nähe zum Liebfrauenmünster am Place der Chateau zu findende, 1931 eröffnete Museum präsentiert seine Sammlungen in einem spätmittelalterlichen Gebäude. Der doppelflügelige, durch ein gotisches Gärtchen ergänzte, Bau diente der Bauhütte lange als Verwaltungssitz. Dort können nicht nur Kulturgegenstände im Zusammenhang mit dem Münster, sondern auch entsprechende Museumsstücke aus anderen Kirchen, Kapellen und Klöstern sowie aus Synagogen der Elsass-Region bewundert werden. Dazu zählt u. a. das Bleiglasfenster „Christuskopf von Weißenburg“ (11. Jahrhundert). Ferner bietet das Museum über den Sakralbereich hinaus etliche Sammlungen zum reichen Kunstschaffen des Oberrhein-Gebiets. Besonders interessant ist dabei die städtische Sammlung eindrucksvoller Gemälde, zu denen u. a. Hans Baldungs „Selbstbildnis“ (1526) und „Die Heiligen Katharina und Maria Magdalena“ (ca. 1440) von Konrad Witz gehören.