Palazzo Vecchio

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Der Palazzo Vecchio trägt seinen Namen als „alter Palast“ völlig zu Recht, wurde er doch zwischen dem ausgehenden 13. und beginnenden 14. Jahrhundert im Charakter eines Schlosses erbaut. Das monumental wirkende Gebäude besitzt einen trapezähnlichen Grundriss und wird von einem 94 Meter hohen Turm gekrönt. Dessen markante Erscheinung prägt die Silhouette der Stadt Florenz entscheidend mit und trägt dazu bei, dass der Palazzo Vecchio als eines ihrer Wahrzeichen gilt.

Zentral gelegen, an der Piazza della Signori, trug der Palazzo bis ins 16. Jahrhundert den Namen Palazzo Signoria, der bis dahin der Sitz der Florenzer Stadtregierung war. Die Piazza delle Signoria selbst gilt als einer der attraktivsten und bekanntesten Plätze Italiens. Auf ihm befindet sich mit dem an den Palazzo Vecchio angrenzenden Arkadenbau der Loggia dei Lanzi ein weiteres, bereits im 14. Jahrhundert errichtetes sehenswertes Bauwerk.

Mit der Umbenennung des Palazzo Vecchio waren zahlreiche Umbauten und Erweiterungen verbunden. Erhalte blieb allerdings seine wehrhafte Erscheinung, die bis heute das Erscheinungsbild der Piazza della Signoria beherrscht. Vor dem als Löwentor bezeichnetem Hauptportal des Palazzo Vecchio stehen Kopien mehrerer Statuen, darunter Michelangelos weltbekannte Monumentalstatue des David.

Heute beherbergt der zu Besichtigungen einladende Palazzo Vecchio die Florenzer Stadtverwaltung, das Kindermuseum Museo dei Ragazzi und den für Audienzen und Events genutzten Saal der Fünfhundert.
Die im Rahmen einer Führung zu erlebende Besichtigung des Palazzo Vecchio beginnt im Innenhof, der sich mit Stuckornamenten und Fresken geschmückt präsentiert. Dabei sind die Wandflächen mit Motiven einstiger habsburgischer Städte wie Innsbruck, Linz, Wien oder Freiburg in Breisgau verziert. Sie wurden 1565 von einem Hofmaler der Medici für die Hochzeitsfeier von Francesco I. mit der Erzherzogin Johanna von Österreich angefertigt.

Mit einem beeindruckenden Gemäldezyklus, der den Staatsmann Cosimo de‘ Medici ebenso verherrlicht wie die Stadt Florenz, zeigt sich der im ersten Obergeschoss befindliche Prunksaal der Fünfhundert. Dieser gilt mit seinen Abmessungen von 54 x 22 Metern und 12 Meter Höhe als größte Räumlichkeit von Florenz. Aus den hier aufgestellten Statuen ragt der berühmte Genius des Sieges von Michelangelo heraus.

Im zweiten Stockwerk des Museums sind mehrere Privatgemächer von Mitgliedern der einstigen Familie der Medici zu besichtigen. Sie begeistern durchweg mit ihrer prunkvollen Ausstattung. Herausragend dabei das 1570 ausgeführte Studiolo, das ein privates Schreibzimmer darstellt, dessen Gestaltung eine besondere Form der Architektur der Renaissance besitzt. Nicht weniger attraktiv zeigt sich die Kapelle der Eleonora, die mit Malereien des italienischen Künstlers des Manierismus, Agnolo Bronzino ausgeschmückt ist.

Aus den zahlreichen weiteren Sälen, wie beispielsweise dem Saal der Penelope oder dem Guckloch-Saal ragen besonders der Audienzsaal und der Liliensaal heraus. Letzterer ist über eine Außentreppe erreichbar und zeigt sich reich verziert mit goldenen Lilien auf blauem Grund. Der Audienzsaal besticht mit seiner prunkvollen Ausstattung. Eine Besonderheit stellt der mit einem riesigen Globus aufwartende Landkartensaal dar. An seinen Wänden sind auf mehr als 50 farbigen Tafeln alle im 16. Jahrhundert bekannten Regionen der damals bekannten Erdteile dargestellt.

Zwischen seinem ersten und zweiten Stockwerk verbirgt der Palazzo Vecchio mit dem Quartiere del Mezzanino ein Quartier, das sich sein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahrt hat. In ihm haben heute die Exponate der bedeutenden kunsthistorischen Stiftung Donazione Loeser ihren Platz gefunden.