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Röhsska Museum

Röhsska - Museum of Design and Craft
Schwedens führendes Spezialmuseum für Design und Kunsthandwerk befindet sich in Göteborg in unmittelbarer Nähe zur Universität und zum Prachtboulevard Avenyn. Die außergewöhnliche Sammlung des 1916 gegründeten Museums umfasst ungefähr 50.000 Objekte: von 4500 Jahre alten Artefakten aus Fernost über europäisches Kunsthandwerk und Mode bis hin zu modernem skandinavischem Design.

Thematische Höhepunkte bilden Chinesisches Kunsthandwerk, japanisches Design sowie eine Schenkung goldener und silberner Stücke, die das Museum 1934 erhielt (Falk Simons silversamling). Ein Teil des Museums zeigt dauerhaft einen repräsentativen Querschnitt der umfangreichen Sammlungen. Daneben werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten im Designbereich angeboten, wobei auch Exponate anderer Museen herangezogen werden.

Design is everywhere!

Neue zentrale Ausstellung ist Inspiration Östasien, bei der der Einfluss ostasiatischen Kunsthandwerks auf nordisches Design der Gegenwart untersucht wird. Neben den Ausstellungen in den ungefähr 20 Sälen und Räumen, die auch Licht- und Toninstallationen umfasst, problematisiert das Haus das Spannungsverhältnis von Design und Gesellschaft in diversen Vorträgen und Begleitveranstaltungen. Zentrale Botschaft des Museum beschreibt mit dem Slogandesign is everywhere die Erkenntnis, dass Design weit über die Gestaltung von Alltagsgegenständen hinausreicht. Mit Plakaten, Verpackungen, Beschriftungen, Piktogrammen und vielem mehr bestimmen Designer unseren Alltag meist unmerklich aber erntscheidend.

Wie alles begann: Viel Luxus. Kaum Geschmack.

Längst hatten Weltstädte wie London das Victoria & Albert Museum (seit 1852); auch nordische Hauptstädte wie Helsinki mit dem Taideteollisuusmuseo (1874) und Kopenhagen mit dem Design Museum (1890) präsentierten bereits kunsthandwerkliche Sammlungen – und auch die schwedischen Bestrebungen, Bewusstsein und Geschmack der Allgemeinheit für Stil und Design zu heben, waren in Bewegung.

In den 1880er Jahren entstand in Göteborg die Idee für ein dauerhaftes Ausstellungsgebäude, als die Gesellschaft Gnistan (Der Funke) erste Ausstellungen mit Stücken aus privaten Sammlungen organisierte. Die Idee selbst stammte vom Kämmerer, Autor und Amateurarchäologen Wilhelm Berg (1839–1915), dem Sekretär von Gnistan. Berg war vom Geschmack seiner Göteborger Mitbürger wenig begeistert; überladene Stücke dienten ausschließlich der Repräsentation und wurden bedenkenlos mit billiger Massenware zu stillosen Ensembles vermischt. Sein Urteil: „V“ Ermöglicht wurde die Errichtung des Museums durch private Spenden, allen voran durch den Nachlass der Brüder Wilhelm und August Röhss, die ihr Geld im In- und Export gemacht hatten. Die von ihnen vererbte Summe ermöglichte den Museumsbau und den Erwerb des Grundstocks der Sammlung.

Berühmter Museumsbau von Carl Westmann

Der landesweite Architekturwettbewerb für das Gebäude wurde 1910 von dem schwedischen Architekten Carl Westmann (1866-1936) gewonnen. Der Museumsbau im Stil der schwedischen Nationalromantik wurde aus handgestrichenen Backsteinziegeln errichtet, die auf die Jahrhunderte alte Tradition des schwedischen Bauens verweisen und durch ihre Verzierungen auf deren Lebendigkeit verweisen sollten. Noch während der Bauzeit wurden die ersten Ausstellungen ausgerichtet.

Das Gebäude für das Röhsska Museum gehört zu Westmanns wichtigsten Werken. Sehr viel bekannter ist allerdings ein vom ihm entworfenes Gebäude, das nur wenig später entstand: das Stockholmer Rathaus (Stadshuset).

Die Sammlungen des Museums

Bald kamen die Stücke einer Japan-Sammlung hinzu; 1912/13 wurde der Botaniker Thorild Wullf auf Museumskosten auf Einkaufsreise nach China geschickt. Die hieraus resultierende Sammlung an Chinoiserien zählt zu den größten und bedeutendsten, die sich heute in europäischen Museen finden, was nicht zuletzt daran lag, dass Wullf gerade in China eintraf, als dort der letzte Kaiser abdankte. Das allgemeine Chaos des Umbruchs und der daraus resultierenden Unruhen nutzte der in Kunstfragen wenig gebildete, aber geschickte Wulff, um eine beachtliche Sammlung zusammenzutragen. Eröffnet wurde das Museum 1916.

Museum vergibt Preis für nordisches Design

Seit 1994 vergibt das Museum jährlich den Torsten och Wanja Söderbergs pris für herausragendes nordisches Design, mit einer Summe von einer Million schwedischer Kronen die höchstdotierte Design-Auszeichnung weltweit. Die Preisträger erhalten dabei die Gelegenheit, ihre Werke in den Räumen des Röhsska zu präsentieren.