Pellworm

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Die kleine deutsche Insel Pellworm liegt besonders reizvoll vor der schleswig-holsteinischen Küste mitten im berühmten Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Zu der Gemeinde Pellworm gehören ebenfalls die Halligen Südfall und Süderoog, die von Pellworms aus besucht werden können. Neben der artenreichen Flora und Fauna besitzt die drittgrößte nordfriesische Insel die Auszeichnung als Nordseeheilbad und ist aufgrund ihrer atemberaubenden Natur mit vielen seltenen Arten, ihrer guten Luft und ihrer Abgeschiedenheit bei Touristen sehr beliebt. Sie erstreckt sich über sieben Kilometer in West-Ost-Richtung und sechs Kilometer in Nord-Süd-Richtung und besitzt weite Watt-Strände sowie Wanderwege in den Dünen und Feldern. Die befestigten Badestellen auf der Insel laden die Besucher zu einem Schwimmausflug ins Meer ein.

Gastfreundliche Insulaner

Die etwa 1150 Einwohner Pellworms verteilen sich auf einer Fläche von zirka 40 Quadratkilometer und leben weitestgehend vom Tourismus sowie der Landwirtschaft in den Sommermonaten. Die Nordsee-Insel wird durch einen etwa 25 Kilometer langen und acht Meter hohen Deich vor Hochwasser und Sturmfluten geschützt, der auf dem Sandstrand Pellworms errichtet wurde. Pellworm kann nur über eine kleine Fähre, auf der auch Autos Platz finden, erreicht werden. Die Fähre fährt regelmäßig von Stucklahnungshörn auf Nordstrand Richtung Pellworm und ist unabhängig von den Gezeiten. Auf der Insel besteht eine gute ärztliche Versorgung durch eine allgemeinmedizinische Praxis und eine Apotheke sowie eine Rettungsstelle mit Rettungswagen, die rund um die Uhr besetzt ist. Ein Rettungshubschrauber kann die Insel binnen Minuten erreichen. Die Inselbewohner sprechen überwiegend hochdeutsch, teilweise wird aber auch noch die alte niederdeutsche Sprache gepflegt. Nordfriesisch wird aufgrund der hohen Zuwanderung im 18. Jahrhundert nur noch sehr wenig auf der Insel gesprochen.

Bewegte Geschichte Pellworms

Bereits ab der frühen Wikingerzeit wurde Pellworm um 1000 bis 1100 von Friesen besiedelt, wodurch sich zahlreiche archäologische Relikte auf der Insel finden lassen. Pellworms Geschichte selbst ist durch den Deichbau aufgrund von Sturmfluten sowie der Gewinnung von Land geprägt. Viele schwere Sturmfluten kosteten im Mittelalter zahlreichen Menschen das Leben und veränderten das äußere Erscheinungsbild der Insel immer wieder. Pellworm konnte in früheren Zeiten sogar über den Landweg erreicht werden. Heute gibt es neben dem Hauptort Tammensiel im Osten 13 weitere Ortsteile auf Pellworm. Durch die laufende Erhöhung und Erweiterung des Deiches ist die Insel heutzutage überwiegend vor den Gewalten des Meeres geschützt, in der Theorie können aber immer noch Sturmfluten Deiche durchbrechen.

Ausflugsziele auf Pellworm

Pellworm besitzt zwei kulturell wertvolle Kirchen: die „Alte Kirche“ St. Salvator im Westen der Insel und die „Neue Kirche“ im Landesinneren Pellworms. Die Turmruine der Alten Kirche ist weit über Pellworm hinaus bekannt und ragt auch heute noch etwa 26 Meter in den Himmel hinauf. Im 17. Jahrhundert stürzte der über 50 Meter hohe Turm aufgrund des weichen Wattbodens in sich zusammen und bietet heute den selten gewordenen Turmfalken einen sicheren Nistplatz. Zudem ist die Alte Kirche für ihre wöchentlichen Konzerte mit der klangvollen Arp Schnittger-Orgel aus dem Jahre 1711 weltberühmt. Neben zahlreichen reizvollen Fachwerkhäusern mit Reetdächern gibt es auf der Insel gepflegte alte Bauernhöfe, die einen Besuch wert sind. Feriengäste finden in den zahlreichen Hotels, Ferienhäusern oder privaten Pensionen gemütliche und preiswerte Unterkünfte. Besondere Ferienunterkünfte bietet die restaurierte Windmühle Nordermühle in Norderkoog. Da Pellworm deutlich weniger vom Tourismus als die Schwesterinseln geprägt ist, kann man die nordfriesische Insel authentisch und ohne störende Menschenmassen kennlernen und genießen. Die Einwohner Pellworms sind bekannt für ihre Gastfreundlichkeit und fördern einen naturverträglichen Fremdenverkehr. Zudem investieren die Insulaner in regenerative Energien. Besonders bekannt ist das große Hybridkraftwerk „Pellworm“ sowie die Windkraftanlagen, die die Insel autark versorgen können. Das Kraftwerk besitzt ein Besucher-Zentrum, in welchem die regenerative Energie-gewinnung auch für Kinder anschaulich erklärt wird.

Besondere Attraktionen auf der Nordsee-Insel

Auf Pellworm findet man kleine Geschäfte und Supermärkte mit einer guten Auswahl an Kleidung, Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Diese lassen sich hauptsächlich in Tammensiel und am Nodermitteldeich finden. Darüber hinaus gibt es eine alteingesessene Bäckerei, eine Tankstelle und eine Werkstatt für Kraftfahrzeuge. Interessant sind die zahlreichen Handwerksbetriebe in Tammensiel wie zum Beispiel Tischlereien, Goldschmieden und Töpfereien, die einen lohnenswerten Besuch bieten. Frisches Gemüse und Obst sowie Eier, Milch und Fleisch kann auch direkt von den umliegenden Bauernhöfen erstanden werden. Zudem bieten zahlreiche Bauerncafés selbstgemachte Kuchen mit Kaffee an. Darüber hinaus fahren die zahlreichen Fischkutter regelmäßig in die umliegenden Buchten hinaus und fangen frischen Fisch und kleine Nordseekrabben, die direkt im Hafen verkauft werden. Auch in den zahlreichen Restaurants, Gaststätten und Imbissen werden die frisch gefangenen Meeresfrüchte angeboten. Neben einem Insel-Kino bietet der Kaydeich Tennisplätze, Minigolf und Tischtennis sowie andere kulturelle Veranstaltungen für die ganze Familie an. Das Schwimmbad in der Nähe des Hafens lädt nicht nur an regnerischen Tagen zu einem Besuch ein.

Geheimtipps auf Pellworm

Tammensiel bietet Sportbooten einen sicheren Hafen, was von vielen wassersportbegeisterten Touristen als Geheimtipp genutzt wird. Hier können auch Boote gemietet werden. Auch Reitbegeisterte kommen auf Pellworm auf ihre Kosten. Zwei Reiterhöfe auf der Insel bieten Reitferien und Ausritte sowie Wattwanderungen zu Pferd an. Auf Pellworm gibt es darüber hinaus zahlreiche Orte an denen Fahrräder gemietet werden können. Kilometerweite Radwanderwege erstrecken sich über die Insel, die gleichermaßen von Insulanern und Touristen genutzt werden. Auf Pellworm fahren zudem öffentliche Busse, die auch eine Rufbereitschaft bedienen.

Lohnenswerte Ausflüge für die ganze Familie

Eine Attraktion bilden die Schafe, die auf den ausgedehnten Deichen grasen und so die Grasdämme pflegen. Auch das Waldgebiet im Nordosten Pellworms, welches unter Naturschutz steht, bietet die Möglichkeit die Natur und Ruhe zu genießen. Weitere Ausflugsziele auf Pellworm sind der Leuchtturm mit einer Leitfeuer-Reichweite von 15,9 bis 22,3 Seemeilen sowie der alte Fähranleger in Tammensiel. Im Leuchtturm selbst, den man auch hochsteigen kann, befindet sich das einzige deutsche Standesamt, welches sich in einem Leuchtturm befindet. Darüber hinaus fährt die Hooger Fähre im Sommer tagtäglich die Hallig Hooge an. Von dort besteht die Möglichkeit, Ausflüge zu der Sandbank Norderoogsand mit einer artenreichen Natur und zu den Seehundsbänken zu unternehmen. Die spektakulären Sonnenuntergänge locken jedes Jahr viele Fotografen auf die Insel, um zahlreiche Insel-Motive, unter anderem mit dem berühmten Leuchtturm, abzulichten. Auch die Stimmung im Winter, mit Nebel, Schnee und Wattenmeer, bietet dem Betrachter ein spektakuläres Motiv.

Dreh- und Angelpunkt Wattenmeer

Weitere lohnenswerte Ausflugsziele sind das Rungholt-Museum, welches Funde aus dem Watt ausstellt, und das Wattenmuseum Liermann am Schütting, wo Exponate gezeigt werden, die während der Postverteilung an die Halligen im Wattenmeer gefunden wurden. Das Inselmuseum in Tammensiel zeigt die Geschichte des Deichbaus auf der Insel und geht auf andere geschichtsträchtige Ereignisse Pellworms ein.