Die Propstei Johannesberg

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Frühe Geschichte

Die Propstei Johannesberg blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Ihren Ursprung fand die ehemalige Klosteranlage bereits im Jahr 811 in Form einer ersten Kirche. Erbaut im romanischen Stil wurde das Gotteshaus durch Erzbischof Richulf von Mainz geweiht. Der wenig pompöse Bau diente in den Folgejahren als geistliche Erweiterung des Klosters Fulda. Abt Rabanus Maurus gründete 836 ein Benediktinerkloster. Die dort ansässigen Brüder widmeten sich der Suche nach Gott und der harten Arbeite auf dem Klostergelände. „Ora et labora et lege“ (lateinisch für: „Bete und arbeite und lies“) war das Losungswort für das gemeinschaftliche Gebet.

Um das Jahr 1000 ersetzte eine romanische Basilika den ursprünglichen Bau. Die Basilika wurde auf den bestehenden Bau aufgesetzt. Bestehende Fundamente und tragende Bauelemente wurden für den Neubau genutzt und im Kern belassen. Die Kosten für den prachtvollen Bau stammten aus dem Zehnten, der bei den Bauern im Umland eingetrieben wurde. Darüber hinaus war das arme Volk verpflichtet Frondienste zu leisten. Die Legitimation zur Einreibung des Zehnten belegte eine Urkunde, die sich in späterer Zeit als Fälschung herausstellte.

Hochmittelalter und Spätmittelalter

In den Jahren ab Fertigstellung der romanischen Basilika wurde die Anlage mehrfach geplündert und gebrandschatzt. Wertvolle Abschriften biblischer Texte gingen dabei für immer verloren. Im Jahr 1019 erhielt Fulda durch Heinrich II, König des Ostfrankenreiches das Münz-, Markt- und Zollrecht. Die Propstei Johannesburg sah sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit dem wirtschaftlichen Niedergang konfrontiert. Erst mit dem Pogrom an den Fuldaer Juden im Jahre 1236 stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage wieder. Dringend fällige Renovierungsarbeiten konnten nach und nach umgesetzt werden.

Neuzeit
Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde Mitte des 17. Jahrhunderts zum Zentrum der nun finalen Umwandlung der Anlage in eine Propstei. Das zur Anlage gehörende Propsteischloss stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es wurde von Andrea Gallasini, einem Architekten des Barock entworfen. Ursprünglich war geplant das Propsteischloss um die Kirche zu fügen. Die Pläne wurden jedoch verworfen und anstelle des Wohnbaus im nördlichen Teil ein Wohnhaus errichtet.

Kriegsjahre

Fulda wurde durch die amerikanischen Verbände bei Luftangriffen zu großen Teilen zerstört. Die Propstei Johannesberg blieb weitestgehend verschont, da sich die Amerikaner auf den Verschiebebahnhof und die angrenzenden Gummiwerke konzentrierten.

Moderne

Mitte der 1980er Jahre zog das „Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege – Propstei Johannesberg“ in die Anlage. Unter seiner Schirmherrschaft wurden erforderliche Restaurierungen vorgenommen. Im Jahr 2001 musste das „Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege – Propstei Johannesberg“ Insolvenz anmelden. Es folgte die Fortführung durch die Propstei Johannesberg gGmbH mit Sitz in Fulda.

Weitere Infos

AdressePropsteischloß 2, 36041 Fulda, Deutschland
Telefon0661 9418130