Reichenau

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Als größte Insel der Bodenseeregion liegt die Reichenau mitten im Untersee, kann aber über eine Landbrücke von Osten her mit dem Auto befahren werden. Die Insel ist aufgrund ihrer einzigartigen geografischen Lage als auch ihrer reichen Geschichte im Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbe erklärt worden. Die Reichenau ist etwa 4,5 km lang und 1,6 km breit. Gegenwärtig leben auf ihr mehr als 3.200 Einwohner.

Laut historischen Aufzeichnungen wurde die Reichenau bereits von den antiken Römern besiedelt, die die Insel vor allem aufgrund ihrer strategischen Lage zu schätzen wussten. Im Jahr 724 gründete der Heilige Pirmin das heute berühmte Kloster Reichenau, das durch seine Klosterschule und umfassende Bibliothek zu einem kulturellen Zentrum der Region aufstieg. Insgesamt drei Kirchen wurden in der darauf folgenden Zeit errichtet: Das zum Kloster gehörende Münster St. Maria und Markus, die Kirche St. Georg (berühmt für ihre Wandmalereien) sowie St. Peter und Paul. Alle drei Kirchen wurden zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Mit dem Kloster begann auch die Besiedlung der Insel. Auf ihr wurden schon damals Gemüse und Wein angebaut, eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat. Heute ist die Reichenau komplett kultiviert, außerhalb der Wohngebiete erstrecken sich Ackerflächen und Treibhäuser bis hin zum Wasser.

Neben der Agrarwirtschaft spielt Tourismus eine wichtige Rolle. Hauptattraktion bleibt das Benediktinerkloster, dessen Abtei und Gartenanlagen öffentlich zugänglich sind. Darüber hinaus gibt es zwei Museen: Einmal das allgemeine Museum Reichenau mit Informationen und Exponaten zum Thema der Inselgeschichte, und einmal die Schatzkammer im Münster St. Maria und Markus, in der die Klosterschätze ausgestellt werden. Beide Museen bieten regelmäßige Führungen an.

Ebenso interessant ist die Natur der Insel: Zwischen der Reichenau und dem Festland liegt das Wollmatinger Ried, eine sumpfige Schilflandschaft mit einigen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Aufgrund seines Status als Naturschutzgebiet darf man das Wollmatinger Ried nicht alleine, sondern nur unter sachkundiger Führung betreten. Urlauber, die gerne zu Boot unterwegs sind, kommen bei der Reichenau natürlich auf ihre Kosten. Es gibt mindestens einen Bootverleih als auch eine Segelschule am Ufer der Insel, von wo aus man den Untersee in fast jeder Himmelsrichtung erkunden kann. Ebenso führt ein Rundweg um die komplette Insel herum, immer am Wasser entlang, vorbei an Bade- und Anlegestellen.