Rio de Janeiro

In Rio de Janeiro tobt das Leben. Die Stadt hat tausend Gesichter und der Samba ist das Blut das durch ihre Adern fließt. Ordnung und Chaos liegen ganz dicht zusammen und auch der Glaube an Gott und die Freizügigkeit am Karneval sind in der brasilianischen Metropole keine Gegensätze. Rio ist wie eine Bühne voller Tänzer, die Hauptstadt der Schönheitsideale und sanft und brutal zugleich. Mit Offenheit und Eitelkeit begrüßt Rio de Janeiro seine Besucher und wer einmal in die Stadt der Lebensfreude eingetaucht ist, der kommt immer wieder hierher.Sehenswürdigkeiten in Rio de Janeiro

Reiseführer-Tipps: Karneval, Zuckerhut, Copacabana

Rio ist mehr als Samba und Karneval. An jeder Ecke warten geschichtsträchtige Gebäude und moderne Architektur. Es sind auch die Theater und die kulturellen Stätte, die Besucher magisch anziehen. Rio hat auch landschaftlich einiges zu bieten, wie die traumhaften Sandstrände und die dicht bewachsenen Hügel und Wälder. Besucher benötigen viele Tage um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu entdecken.

Corcovado

Hoch oben auf dem Morro do Corcovado befindet sich mit der Christusstatue eines der meistbesuchten Denkmäler der Welt. Der 7100 Meter hohe Berg gehört zum Nationalpark Tijuca. Den Gipfel erreicht man bequem mit einer Bahn und von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt. Hinter den Wäldern und Granitfelsen verbirgt sich eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Wer die heimischen Wild- und Waldtiere beobachten will, der kann den Berg auch zu Fuß erkunden. Mit etwas Glück können Besucher Nasenbären oder Ameisenbären sehen und sich der faszinierenden und bunten Fauna hingeben.

Cristo Redentor (Christus-Statue)

Die Christus-Statue ist das Wahrzeichen Rio de Janeiros. Sie thront nicht nur über der Stadt, sondern breitet ihre Arme schützend darüber aus. Sie wiegt sage und schreibe 1145 Tonnen, ist 38 Meter hoch und wurde aus Beton hergestellt. Der Bildhauer Paul Landowski schuf dieses Meisterwerk und die Franzosen schenkten es 1931 der Stadt Rio de Janeiro. Die Statue wurde in die Liste der neuen Weltwunder der Moderne aufgenommen und belegt dort den 3. Rang. An manchen Tagen kommen mehr als eine halbe Million Besucher, um die Statue zu bewundern.

Theatro Municipal

Das Theatro Municipal gehört zu den schönsten Bauwerken der Stadt. Der prächtige Bau wurde bereits im Jahre 1905 erbaut. Der Baustil ist an der Pariser Oper orientiert. Die Innenräume sind nicht weniger faszinierend. Das großzügige Interieur ist das Sinnbild vergangener Zeiten. Selbst der Bühnenvorhang des italienischen Künstlers Eliseu Visconti stellt ein eigenes Kunstwerk dar. Er zeigt die Porträts von 75 großartigen Künstlern wie Rembrandt und Richard Wagner. Das Theater kann man innerhalb einer mehrsprachigen Führung besichtigen. Das wahre Flair erlebt man aber erst beim Besuch einer Aufführung.

Viertel Cosme Velho
Das traditionsreiche und bunte Viertel Cosme Velho liegt im Süden von Rio de Janeiro. Eigentlich besteht das Viertel nur aus der verlängerten Hauptstraße Rua Cosme Velho und dem kleinen Platz Largo do Boticário. Der Platz ist umsäumt von schönen Häusern im neokolonialen Stil, die bereits in den 1920er Jahren errichtet wurden. Teile des elitären Wohnviertels erstrecken sich entlang der Corcovado-Berges. Viele Häuser am Hügel sind von den üppigen grünen Pflanzen nahezu überwuchert. Die Kletterpflanzen wachsen über Dächer und an Balkon und Häuserfassaden herunter.

Avenida Rio Branco

Die Avenida Rio Branco ist eine Prachtstraße, die Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Sie wurde 1905 offiziell als Avenida Central eröffnet und wurde innerhalb von städtebaulichen Maßnahmen etwas verändert. Geblieben sind aber die vielen Bauten aus der Kolonialzeit, hinter deren Fassaden sich viele Geschäftsräume verbergen. Dazwischen erheben sich moderne Büro- und Geschäftsgebäude. Die Av. Rio Branco beginnt an der Praça Mauá und erstreckt sich bis zur Praça da Cinelândia. Die Straße ist nur an Wochentagen belebt und dann drängeln sich hier viele Menschen. Am Wochenende sind die Geschäfte hier geschlossen.

Museum der Schönen Künste

Das Nationalmuseum der schönen Künste (Museu Nacional de Belas Artes) ist das bekannteste Kunstmuseum Brasiliens. Die Kunstwerke verbergen sich hinter einem prunkvollen neoklassizistischen Gebäude. Der Höhepunkt des Museums bildet die portugiesische königliche Sammlung von König Johannes VI., die Anfang des 19. Jahrhunderts nach Rio de Janeiro importiert wurde. Zu jener Zeit war Rio noch die Hauptstadt des portugiesischen Reiches. Insgesamt beherbergt das Museum knapp 20.000 Kunstwerke. Es besitzt zudem eine Bibliothek mit fast der gleichen Anzahl an Büchern.

Museum für Zeitgenössische Kunst von Niteroi

Das Museum für Zeitgenössische Kunst liegt im Stadtteil Niteroi und nennt sich in der Landessprache Museu de Arte Contemporânea. Es sticht mit seiner extravaganten Architektur heraus und fällt schon von weitem ins Auge. Entworfen wurde das vierstöckige Gebäude von Oscar Niemeyer. Die Etagen sind voll mit über 1600 Kunstwerken aus der ganzen Welt. Darunter sind Exponate von Mira Schendel und Antonio Dias. Den Höhepunkt bildet die private Sammlung von João Sattamini. Viele Werke wurden gespendet und die Arbeiten neuer Künstler kann man in der Galerie bewundern.

Maracanã Stadion

Jeder Fußballfan kennt dieses Stadion, indem Götze Deutschland 2014 zum Weltmeistertitel schoss. Hier erzielte auch der brasilianische Fußballgott Pelé sein tausendstes Tor und hier traten Künstler wie die Rolling Stones und Madonna auf. Selbst der Papst hielt hier eine Messe ab. Eingeweiht wurde der Fußballtempel 1950 und über 78.000 Menschen finden darin Platz. Das Stadion wurde mehrmals nachhaltig modernisiert und nutzt neben Solarenergie auch Regenwasser für den Betrieb von Bädern und Toiletten. Die Zuschauer erreichen die Ränge über zahlreiche Rolltreppen und Aufzüge. Besucher können das Stadion innerhalb einer Tour erkunden.

Paineiras Straße

Die Estrada das Paineiras ist eine malerische und sehr kurvenreiche Straße, die Besuchern den Weg zur Christusstatue ebnet. Sie ist nur drei Meilen lang und zieht sich durch die Hügel. An vielen Stellen kann man eine wunderschöne Aussicht genießen. Sie führt auch durch dichtbewachsene Wälder und vorbei an atemberaubenden Wasserfällen. Am Wochenende werden alle motorisierten Fahrzeuge von der Straße verbannt. Dann gehört die Panoramastraße den Fußgängern und Radfahrern. Einige ausgewiesene Aussichtspunkte bieten einen perfekten Blick auf die Skyline von Rio de Janeiro.

Afonso Vizeu Platz

Der Afonso Vizeu Platz bildet den Zugang zum Tijuca Wald. Hier treffen sich das ganze Jahr über Touristen um den Wald zu erkunden. Am Wochenende sammeln sich Einheimische auf dem Platz, die Wandern oder Radfahren wollen. Das Cascatinha-Tor eröffnet den Tijuca Wald. Es wurde 1903 von Bürgermeister Pereira Passos eingeweiht und ist auch als Largo da Boa Vista bekannt. Das Herzstück des Platzes ist der französische Brunnen Grandjean de Montigny. Die Restaurants und Cafés rund um den Platz laden zum Verweilen ein. Von hier kann man das bunte Treiben sehr gut beobachten.

Parque das Ruenas

Wie der Name schon sagt, ist Parque das Ruenas ein Ruinenpark. Er befindet sich in einer herrlichen Parkanlage. Die Ruinen beziehen sich auf den ehemaligen Wohnsitz Palacete Murtinho Nobre von Laurinda Santos Lobo. Die Hausherrin lud von 1920 bis 1946 Künstler und Intellektuelle in ihren Salon ein und gab ihnen die Möglichkeit sich selber zu finden. Schon damals waren die Künstler von dem wunderschönen Blick begeistert. Von hier oben erstrahlt Rio de Janeiro in einem malerischen Glanz. Der Park ist bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.

Mayrink-Kapelle

Anmutend ist die rosafarbene Kapelle, die mitten im Wald von Tijuca liegt. Sie wurde im Jahre 1855 von Visconde Antônio Alves Souto gebaut. Bei der Eröffnung trug das Gotteshaus den Namen Unsere lieben Frauen von Belém. Den heutigen Namen Capela Mayrink bekam die Kapelle erst 1896. Namensgeber war der Stadtrat Francisco Paula Mayrink, der das Gebäude erwarb. Im Inneren des Gebäudes befinden sich einige Gemälde von bekannten Künstlern wie Cândido Portinari. Die Kapelle kann täglich zwischen 14 und 16 Uhr besichtigt werden. Jeden Sonntag findet um 12 Uhr ein Gottesdienst statt.

Tijuca-Wald

Der Tijuca-Wald hat eine Größe von 3300 Hektar und ist damit der größte städtische Nationalpark Brasiliens. Er ist auch unter dem Namen Florenta da Tijuca bekannt. Er ist die grüne Lunge Rio de Janeiros und beheimatet zahlreiche Tiere und Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Überall im Wald findet man Aussichtspunkte von denen man einen traumhaften Blick auf Rio werfen kann. Die Seen und Grotten laden zum Verweilen und Entspannen ein. Der Park beherbergt auch einige Kapellen und die Cascatinha Wasserfälle.

Flamengo Park

Den Flamengo Park von Rio de Janeiro kennen die Einheimischen nur unter dem Namen Attero. Das Wort bedeutet übersetzt Deponie. Das hat aber nichts mit einer Müllhalde zu tun, sondern bezieht sich auf ein Stück Land mit dem der Park aufgeschüttet wurde. Die Parkanlage hat eine Fläche von 300 Hektar und ist ein beliebter Treffpunkt für Hobbysportler. Morgens gehört der Park den Joggern und ab Mittag spielt man hier Fußball oder Basketball. Die Parkpromenade ist eine richtige Flaniermeile. Hier werden Muskeln und Schönheit zur Schau getragen. Familien nutzen die Grünflächen für ein Picknick.

Zuckerhut

Sein Aussehen erinnert an einen Zuckerhut und so erhielt der 396 Meter hohe Berg den Namen Pão de Açúcar. Der Zuckerhut ist das Wahrzeichen der Stadt und tausende Menschen zieht es jeden Tag hierher. Am frühen Morgen ist es noch ruhig und dann kann man hier wunderschöne Sonnenaufgänge genießen. Zwei Seilbahnen führen hinauf nach Morro da Urca und zum Pão de Açúcar. Oben gibt es auch eine Bar in der typische südamerikanische Cocktails serviert werden. Den Sommer über finden in dem Amphitheater auf dem Zuckerhut viele Konzerte und abendliche Bühnenshows statt.

Urca-Hügel

Die Urca-Hügel sind Heimat des gleichnamigen Stadtviertels von Rio de Janeiro und liegen am Fuße des Zuckerhuts. Das Urca-Viertel ist ein wohlhabender Stadtteil mit prachtvollen Villen und urigen Flachbauten. Die meisten Häuser wurden zwischen 1920 und 1940 errichtet und viele später modernisiert. Die malerischen Wohnstraßen von Urca führen an die kleinen Strände von Urca und Vermelha. An den Stränden der Guanabara-Bucht befinden sich viele Bars, die am Abend ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen sind. Früher befanden sich in Urca viele Casinos und das Gebiet war nach der Legalisierung des Glückspiels als Vergnügungsviertel bekannt.

Copacabana

Die Copacabana ist der bekannteste Strand Südamerikas und die Flanier- und Partymeile der Stadt. Hier treffen sich alle Nationen und Generationen. Der Strand ist paradiesisch und die Samba gibt den Takt an. Wer nicht tanzt, der genießt einen Drink, sonnt sich oder spielt Fußball. Im 19. Jahrhundert brachten hier noch Fischer ihren Fang an Land. Heute tummeln sich Künstler und Verkäufer entlang der Promenade und warten auf Kundschaft. Auch Zauberer und Jongleure stellen ihr Können unter Beweis und Tätowierer machen die Copacabana zum Studio unter freiem Himmel.

Botafogo

Der Strand hat Botafogo zum angesagten Stadtteil von Rio de Janeiro gemacht. Entlang des Strandes liegen skurrile und einzigartige Bars, in der die coolsten Partys der Stadt gefeiert werden. Botafogo ist die kleine Copacabana und hier treffen sich Künstler, Individualisten und Intellektuelle. Alles ist eine Nummer kleiner und wirkt experimentell. Von der Bucht aus genießt man einen traumhaften Blick auf den Zuckerhut, Am Abend wird der Strand von Sambaklängen dominiert. Dann holt man sich ein kaltes Bier oder eine Caipirinha, setzt sich auf die Mauer gegenüber vom Strand und gibt sich der Feierlaune hin.

Strand von Ipanema

Der Strand von Ipanema ist der Treffpunkt der Reichen und Schönen der Stadt. Er ist auch als das kleine Paris von Rio bekannt. Galerien und Juweliere säumen die Promenade. Der Strandabschnitt Ipanema Farme ist der Regenbogenstrand. Hier trifft sich die Schwulenszene der Stadt. An jeder Ecke lauern Verkäufer und warten auf ein gutes Geschäft. Verkauft werden von Kokswasser über Klappstühle bis hin zu Massagen alles, was zu einem aufregenden Strandtag dazugehört. Der zum Strand gehörende Rua Vinicius de Moraes ist ein Aussichtspunkt. Hier kommt man am Abend zusammen um den Sonnenuntergang zu genießen.

Botanischer Garten von Rio

Im Jardim Botânico do Rio de Janeiro vereinigt sich die gesamte Pflanzenwelt Brasiliens. Zu den Highlights gehören die Kaiserpalmen, die vom portugiesischen Kaiser João VI. im Jahre 1809 angepflanzt wurden. Sehenswert sind auch viele Pflanzen, die man sonst nur am Ufer des Amazonas finden kann. Insgesamt wachsen indem 54 Hektar großen Garten über 6500 Pflanzen aus aller Welt. Manchmal huschen Seidenaffen vorbei oder Tukane spazieren entlang der Wege. Zum Garten gehört noch eine botanische Bibliothek und eine Forschungseinrichtung, die sich mit der Lehre der Pflanzen befasst.

Tickets und Touren