St.-Walburga-Kirche

Sint-Walburgakerk
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Die ehemalige Jesuitenkirche ist ein barockes Meisterwerk in der Altstadt von Brügge. Die von außen eher schlichte Kirche besitzt im Inneren eine reiche Barockausstattung und beeindruckt durch viele architektonische Details und ein reich verziertes Kirchenmobiliar.

Sint-Walburgakerk

Die St. Walburga-Kirche ist eine ehemalige Jesuitenkirche im Barockstil. Sie weist keinen Turm auf, ein im 18. Jahrhundert geplanter Turm konnte aus Geldmangel nicht fertiggestellt werden. Der Bau der Kirche geht auf die Pläne des Brügger Maurermeisters Pieter Huyssens zurück. Nachdem er sich 1596 den Jesuiten angeschlossen hatte, hatte er beim Bau verschiedener Kirchenbauten der Jesuiten in anderen, meist flämischen Städten, geholfen. 1619 erhielt er den Auftrag, auch in Brügge eine Kirche zu errichten, welche die Werte des Ordens ausdrückt. So wurde die heutige Kirche zwischen 1619 und 1643 erbaut und 1642 geweiht. Bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 diente sie den Glaubensanhängern dieses Ordens als Kirche und wurde danach zunächst geschlossen. 1778 wurde das Bauwerk wieder geöffnet und dient seitdem der Gemeinde St. Walburg als Pfarrkirche und ersetzte die bisherige Kirche der Gemeinde. Es wurden einige architektonische Verbesserungen vorgenommen. Zu dieser Zeit sollte auch der nicht fertiggestellte Turm gebaut werden.

Seit den 1960er Jahren gibt es verschiedene Ideen, was mit dem Kirchenbau geschehen solle. Seit 1960 wird das Bauwerk als Konzertsaal genutzt. Seit 2012 fand bereits nur noch zu besonderen Anlässen wie Beerdigung und Trauung ein Gottesdienst statt. Seit 2015 sogar nur noch zu Beerdigungen eines Gemeindemitgliedes. Vor allem seit der Abschaffung der Gemeinde Walburga und deren Eingliederung in die Pfarrei Sint Gillis ist die Zukunft des Bauwerks ungewiss.

Kulturhistorisch hat die Kirche vor allem durch die architektonischen Details im Innern, das Mobiliar und die Ausstattung eine große Bedeutung. Zum bemerkenswerten Mobiliar gehört die Kommunionbank aus dem Jahre 1695. Die Bank aus weißem Marmor, die sich mit 24 Metern über die ganze Breite der Kirche erstreckt ist mit mehreren Medaillons verziert, die Symbole der Eucharistie und der Heiligen des Jesuitenordens zeigen. Auch der Hochaltar ist aus Marmor gefertigt und stammt von den Bildhauern Pieter Verbruggen, der auch die Nebenaltäre geschaffen hat, und Jacob Cockx. Die Eichenkanzel wurde von 1667 bis 1670 gefertigt und gilt als die schönste Kanzel in Brügge. Die Orgel stammt von Cornelius Chacheux und wurde 1735 gefertigt. Allerdings hat Chacheux sie nicht mehr selbst beenden können. Sie stammt aus der ersten Kirche der Pfarrei und wurde, nachdem die heutige Kirche St. Walburga 1778 von den Jesuiten übernommen wurde, hierher überführt.
Die Kirche beherbergt auch einige wichtige Gemälde aus mehreren Jahrhunderten, darunter Bilder von Pieter Claeissins de Jonge, Jan Garemijn und Joseph Odevaere aus dem siebzehnten, achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Über dem Hochaltar befinde sich das Gemälde "Die Auferstehung" von Joseph Suvée aus dem Jahr 1783.

Weitere Infos

AdresseSint-Maartensplein, 8000 Brugge, Belgien
Telefon+32 50 44 46 46