Värmland
Die schwedische Provinz Värmland
Land der tausend Seen
Für viele Menschen, die nach Schweden reisen, ist das Erlebnis der Wildnis einer der Gründe, warum sie sich für Värmland entscheiden. Zu den Natur-Highlights zählt etwa eine Wildnis-Trekkingtour über Hunderte von Kilometern von Schutzhütte zu Schutzhütte durch das Naturschutzgebiet Glaskogen. Oder eine Kanutour von See zu See, um die vielen zusammenhängenden Gewässer mit ihren Tausenden von Inseln zu erkunden.
Endlos streckt sich der Vänersee im Süden, übrigens der größte Binnensee Westeuropas, und gibt mit seinen 22.000 Inseln einen Vorgeschmack auf den Reichtum einer Region, die auch die „schwedische Wildnis“ genannt wird. Runterkommen mit Wolf, Luchs, Bär, Vielfraß und Elche, dazu vielen anderen Arten an Wildvögeln.
Spektakulär ist auch der Fluss Klarälven, der das Land in Nord-Süd-Richtung durchfließt. Die „Lebensader Värmlands“ lässt sich mit dem eigenen Kajak bezwingen oder mit einem selbstgebauten Floß, wie es Veranstalter anbieten. Man beginnt oder beendet die Tour einfach in Karlstad, der Residenzstadt Värmlands. Die schöne Universitätsstadt liegt direkt am Ufer des Vänersees und bietet wie andere värmländische Städte wie Charlottenberg oder Filipstad kulturelle Abwechslung.
Offenes Feuer und Speckpfannekuchen
Campinghütte, Ferienhaus oder Blockhütte – die Unterkünfte in der grandiosen Natur haben ihren ganz eigenen Reiz. Abenteurer bevorzugen manchmal auch nur ein Boot, das man streckenweise über Land portiert – und unter Umständen sieht man über Tage keine Menschenseele weit und breit. Dabei hat die Vorstellung, vollkommen einsam zu sein, durchaus ihren Reiz. Man bricht frühmorgens zum Angeln auf oder durchstreift die tiefen Urwälder.
Im Winter kann man im Norden von Värmland in Branäs oder Valfjället in Eda sogar Skilaufen, Torsby bietet sogar eine Gelegenheit zum Sommerski. Tatsächlich wird ein Urlaub gar nicht ausreichen, um alles auszuprobieren, was die Region Värmland bietet.
Mårbacka – Heimat einer Nobelpreisträgerin
Schweden von oben: Was man heute mit Drohnen bewältigen würde, gelang im frühen 20. Jahrhundert einer Frau: Selma Lagerlöf. Als erste Frau überhaupt erhielt sie 1909 den Nobelpreis für Literatur. Zu ihren bekanntesten Werken gehört die Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen.
Auf dem Rücken der Wildgänse überfliegt Nils Holgersson das ganze Land – und lernt so Regionen, Kultur, Märchen, Sagen und Bräuche Schwedens kennen. Das in mehr als dreißig Sprachen übersetzte Buch war Schullektüre und vermittelt noch heute auf wunderbar lebendige Weise Wissen über die Heimat – ganz ohne Drohnen.
In der Nähe von Sunne im mittleren Värmland steht das Haus, in dem Selma Lagerlöf lebte und schrieb: Mårbacka. Das herrlich gelegene Landhaus ist heute ein Museum und kann im Sommer täglich, sonst an den Wochenenden besucht werden. Ähnliches bieten andere idyllische Herrenhäuser wie Alsters Herrgård, die Heimat Gustaf Frödings.