Im Urlaub ist das Smartphone stets zur Hand, um Bilder zu versenden oder im Internet nach Informationen zu suchen. Viele Reisende verwenden gerne und bedenkenlos das WLAN ihres Hotels, um zu surfen oder abends online Filme anzusehen. Auch wenn das meist kostenlos und schnell verfügbar ist, bestehen bei der Nutzung des Hotel-WiFi einige Risiken, die jeder Urlauber kennen sollte. Welche das sind und wie man sich schützt, sehen wir uns nachfolgend genauer an.
Die Risiken des Hotel-WLANs
Hotels haben leider oftmals keine besonders gut gesicherten WLAN-Zugänge für Gäste, sodass schnell die folgenden beiden Risiken entstehen: Datendiebstahl und Nachverfolgung der Online-Aktivitäten
Datendiebstahl
Durch eine fehlende Verschlüsselung können sich Cyber-Kriminelle schnell in die Netzwerke eines Hotels einhacken und sowohl die Daten aus dem hoteleigenen System als auch die Daten der Gäste auf deren Geräte stehlen. Hierzu verbinden sie sich innerhalb kurzer Zeit mit dem gleichen WLAN, da dieses nur zu oft offen zugänglich ist. Sie spähen dann aus, welche Daten die Gäste auf ihren Smartphone, Laptops und Co. beim Surfen eingeben und nutzen diese für ihre Zwecke.
Auch Kreditkarteninformationen werden so aus dem System des Hotels gestohlen. So haben die Hacker gleich mehrere Ziele, über die sie an sensible Daten gelangen. Sie können zudem Malware oder Ransomware auf den Geräten installieren und beispielsweise einen Identitätsdiebstahl vornehmen.
Sollte im Ferienhaus oder im Hotel das WLAN selbst gut gesichert sein, nutzen die Kriminellen eine weitere Methode: Sie installieren in der Nähe des Hotels ein völlig ungeschütztes WLAN-Netzwerk, welches auf den gleichen bzw. einen ähnlichen Namen wie das echte WiFi des Hotels lautet. Loggt sich jemand darin ein, haben sie leichtes Spiel und können alle eingegebenen Daten stehlen.
Nachverfolgung der Online-Aktivitäten
Eine Form des Datenmissbrauchs ist auch die, dass Hotels selbst die Aktivitäten ihrer Gäste im Internet ausspionieren mit dem Ziel, später entsprechende Marketingmaßnahmen zu ergreifen. Dies stellt einen massiven Eingriff in die Privatsphäre dar und ist daher für viele Menschen äußerst problematisch.
Wie schützt man sich vor Datendiebstahl und Co.?
Um sich vor beiden der genannten Risiken im Urlaub zu schützen und dennoch im Internet surfen zu können, sollten folgende Tipps immer befolgt werden:
- WLAN-Zugang überprüfen
An der Rezeption sollte man stets das korrekte WLAN-Netzwerk erfragen und sich ausschließlich in dieses einloggen. Es ist ohnehin empfehlenswert, keine offenen WLAN-Zugänge zu nutzen. - Nicht automatisch in offene Wifis einloggen
Viele Smartphones loggen sich stets in die nächst-erreichbaren, offenen WLAN-Netzwerke ein, ohne dass dies manuell erfolgen muss. Ratsam ist es jedoch, dies insbesondere im Urlaub auszuschalten – es handelt sich dabei um eine Einstellungssache am Handy. - Zusätzliche Sicherung für Konten aktivieren
Damit nicht nur ein einziges Passwort zum Einloggen bei diversen Konten reicht, sollte immer die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung verwendet werden. Mit dieser ist zusätzlich ein Code nötig, der beim Einloggen eingegeben werden muss. Somit können Hacker sich von fremden Geräten aus nicht in die jeweiligen Konten einloggen. Besser ist sogar noch die biometrische Anmeldung via Fingerabdruck oder Gesichts-ID zu aktivieren, sodass ausschließlich du dich bei deinen Accounts einloggen kannst. In diesen Fällen kann ein Hacker mit einem Passwort allein nichts anfangen. - Nicht für alles das Hotel-WiFi verwenden
Während das simple Surfen ohne das Eingeben sensibler Daten im Hotel-WLAN eher bedenkenlos möglich ist, sollten sämtliche Banking-Angelegenheiten darüber nicht vollzogen werden. Auch das Online-Shopping oder Buchen von Terminen etc. gilt es, zu vermeiden – eben alles, wofür Daten eingegeben werden müssen. - Firewall und VPN nutzen
Selbstverständlich ist es immer wichtig, die Firewall auf allen Geräten zu aktivieren, um Hackern den Zugang bestenfalls zu verwehren. Zudem kann aber auch ein Virtual Private Network, kurz VPN verwendet werden. Mit einem VPN für dein Mac, Windows oder Android verschlüsselst du all deine Daten, auch wenn du ein offenes WLAN-Netzwerk nutzt. Demnach sind sie für Dritte nicht mehr lesbar. Auch deine Online-Aktivitäten aller Art sowie deine IP-Adresse und dein Standort werden verborgen, sodass du auch auf dein Online-Banking zugreifen oder persönliche Daten eingeben kannst, ohne einen Datendiebstahl befürchten zu müssen. Das bedeutet, dass auch das Hotel selbst keine Daten sammeln kann, um sie für Marketingzwecke zu missbrauchen. - Benachrichtigung für Kontobewegungen etc. aktivieren
Im besten Fall erhältst du auf dein Mobilgerät Benachrichtigungen, sollten auf deinen Konten ungewöhnliche Vorgänge registriert werden. Dazu gehören sowohl Anmeldungen als auch Ausgaben, die du selbst nicht getätigt hast. So hast du die Möglichkeit, schnellstmöglich zu reagieren und bei Bedarf beispielsweise dein Bankkonto zu sperren. Hab‘ hierzu immer die Notfallnummern deiner Bank parat.
Zusammenfassung
Insbesondere im Urlaub sollte man stets wachsam sein, welche Online-Aktivitäten man über welche WLAN-Netzwerke durchführt und sich gegebenenfalls vor dem Zugriff Dritter schützen. Hacker nutzen es nur allzu gerne aus, dass sich Touristen bedenkenlos in öffentliche WLAN einloggen.