Am Strand liegen, eine neue Stadt erkunden und dabei zum Teil vom Arbeitgeber bezahlt werden? Das ist mit einem Sabbatical möglich. Dieses Modell bietet dir die Möglichkeit, bis zu einem Jahr eine berufliche Auszeit zu nehmen und danach wieder in deinem alten Job zu arbeiten. Erfahre hier, wie du deinen Traum vom Sabbatjahr verwirklichen kannst und welche Kosten auf dich zukommen.
- Was ist ein Sabbatical?
- Wie teuer ist ein Sabbatical?
- Umsetzungsmodelle
- Sabbatical finanzieren
- Haushaltsbuch führen
- Fazit
Was ist ein Sabbatical?
Bei einem Sabbatical oder einem Sabbatjahr spricht man von einer beruflichen Auszeit, die bis zu ein Jahr lang sein kann. Du kannst in diesem Zeitraum reisen, dich weiterbilden oder einfach die Seele baumeln lassen. Nach dieser Zeit fängst du in der Regel wie gewohnt wieder bei deinem Arbeitgeber mit deiner herkömmlichen Arbeit an. Beim Sabbatical kann es sich zum Beispiel um eine unbezahlte Freistellung oder um ein Teilzeitmodell handeln, in dem du ein gekürztes Gehalt bekommst. Der Vorteil: Während des Sabbaticals bist du weiterhin über deinen Arbeitgeber kranken-, renten- und arbeitslosenversichert.
In Anspruch nehmen das Sabbatical meist Beamte oder Leute, die im Öffentlichen Dienst tätig sind. Das liegt daran, dass das Sabbatjahr für diese Berufsgruppe gesetzlich geregelt ist. In anderen Bereichen ist dein Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet, dir ein Sabbatjahr zu gewähren. Erkundige dich deshalb am besten schon früh über deine Möglichkeiten an deinem Arbeitsplatz. In größeren Firmen ist dein Vorhaben oft einfacher umzusetzen, da hier mehrere Kollegen deinen Job zeitweise übernehmen können.
Wie teuer ist ein Sabbatical?
Wie teuer ein Sabbatical ist, lässt sich nicht pauschal sagen, da dies immer von der Dauer, den Reisezielen und letztendlich von deinem Lebensstil abhängig ist. Übernachtest du in Hotels und nicht in Schlafsälen oder im Zelt, dann sind die Unterkunftskosten natürlich sehr hoch. Länder wie die USA sind darüber hinaus meist etwas teurer, als wenn du in Deutschland bleibst. Eine 12-monatige Reise ist zudem kostenintensiver als eine Reise, die nur drei bis vier Monate dauert.
Vergiss bei der Reiseplanung nicht, dass du möglicherweise auch noch Kosten in deinem Heimatland hast. Kündigst du deine Wohnung für die Zeit des Sabbaticals nicht, fällt immer noch die Miete an, die du monatlich zahlen musst. Auch Verträge, Versicherungen und Kredite müssen weiterhin gezahlt werden. Besitzt du ein Pkw, kommen darüber hinaus noch Autoversicherungen und Kfz-Steuer als laufende Kosten hinzu.
Umsetzungsmodelle
Es gibt verschiedene Modelle, die es dir ermöglichen, eine berufliche Auszeit zu nehmen und dein Sabbatjahr umzusetzen:
- Unbezahlte Freistellung
Bei diesem Modell handelt es sich um unbezahlten Sonderurlaub, der mit Lohnverzicht einhergeht. Du musst für deine Auszeit selbst aufkommen und wirst vom Arbeitgeber finanziell nicht unterstützt. Den Gehaltsverzicht musst du durch Ersparnisse und andere Einkünfte ausgleichen. - Anspar- und Freistellungs-Modell
Bei diesem Modell steht ein anteiliger Lohnverzicht im Vordergrund. Du verzichtest in der Ansparphase auf einen Teil deines Gehalts, arbeitest aber trotzdem in Vollzeit weiter. Das nicht ausgezahlte Gehalt landet dann auf deinem Zeitwertkonto beziehungsweise Arbeitszeitkonto. In der Freistellungsphase bekommst du dann weiterhin das gekürzte Gehalt, welches du vorher auf deinem Zeitwertkonto angespart hast. - Teilzeitmodell
Dieses Modell ähnelt dem bereits beschriebenen Anspar- und Freistellungs-Modell. Beim Teilzeitmodell schließt du einen Teilzeitvertrag ab, bei dem du in der Ansparphase aber in Vollzeit arbeitest. Überstunden werden dir im Arbeitszeitkonto gutgeschrieben, damit du in der Freistellungsphase nicht arbeiten musst und quasi vorgearbeitet hast. - Vorgezogener Ruhestand
Bei dieser Methode wird das angesparte Gehalt deines Zeitwertkontos genutzt, sodass du nur noch sehr wenig oder gar nicht mehr arbeitest. Im Gegensatz zu anderen Modellen kehrst du nach dem Sabbatical als vorgezogener Ruhestand nicht mehr in deinen alten Job zurück.
Sabbatical finanzieren
Wie bereits erwähnt, kommen in deinem Sabbatjahr viele Kostenpunkte auf dich zu, die es zu bewältigen gilt. Diese Finanzierungsmethoden können dabei infrage kommen:
- Rücklagen
Am Anfang der Überlegungen macht es auf jeden Fall Sinn, ein wenig Geld zu sparen und am Ende jedes Monats zur Seite zu legen. Auch wenn es nur ein paar Euro sind: Am Ende wird sich dein Notgroschen auf jeden Fall rentieren. - Kredit aufnehmen
Um das Sabbatjahr zu finanzieren, kannst du auch einen Kredit aufnehmen. Erkundige dich bei deiner Bank, ob dies möglich ist, und welche Kreditmodelle für dich infrage kommen. Oft benötigst du Absicherungen, damit dir ein Kredit für dein Vorhaben gewährt wird. - Währenddessen arbeiten
Es ist auch möglich, dass du während deines Sabbatjahrs arbeitest. Beachte jedoch, dass du dich noch in einem gültigen Arbeitsverhältnis befindest. Arbeiten, die du annehmen kannst, sind zum Beispiel ehrenamtliche oder gering vergütete Tätigkeiten. - Finanzierung durch den Arbeitgeber
Auch der Arbeitgeber kann sich an der Finanzierung des Sabbatjahrs beteiligen. Dafür gibt es, wie weiter oben gesehen, verschiedene Modelle. Beim Teilzeitmodell erhältst du ein verkürztes Gehalt von deinem Arbeitgeber, beim Anspar- und Freistellungs-Modell wird ein Teil des Gehalts als Guthaben angespart und in der Freistellungsphase als gekürztes Gehalt gewährt. Welches Modell für dich infrage kommt, besprichst du am besten mit deinem Vorgesetzten. - Wertgegenstände verkaufen
Möchtest du deine Reise mit ein wenig mehr Startkapital antreten, dann überlege dir, ob du Gegenstände wie zum Beispiel dein Auto im Vorfeld verkaufen kannst. Vor allem, wenn du für eine lange Zeit nicht da bist, kann sich der Verkauf lohnen. Denn dann musst du auch nicht für Autoversicherungen und Kfz-Steuer aufkommen. Hast du eine Mietwohnung, dann überlege, ob du sie für den Zeitraum untervermieten kannst. Gerade in Großstädten ist dies meist ohne Probleme möglich. Besprich dies vorher aber immer mit deinem Vermieter.
Haushaltsbuch führen
Stellst du am Ende des Monats fest, dass nur wenig Geld übrig bleibt und du nur einen kleinen Teil für dein Sabbatical zurücklegen kannst, dann macht es Sinn, sich deine Einnahmen und Ausgaben genau anzuschauen. Oft sind es nämlich die kleinen Dinge, die sich summieren und am Ende des Monats einen großen Teil ausmachen. Um einen Überblick über deine Finanzen zu bekommen, eignet sich ein Haushaltsbuch am besten. Das Buch kannst du digital oder analog führen.
Wichtig ist, dass du wirklich alle Einnahmen und Ausgaben aufschreibst. Am besten führst du das Haushaltsbuch tabellarisch: Schreibe auf einer Seite deine Einnahmen und auf der anderen Seite deine Ausgaben auf. Für einen besseren Überblick kannst du deine Finanzen auch kategorisieren. Ein Haushaltsbuch als Excel gibt es hier. Vergiss auch nicht, monatliche oder jährliche Kosten wie Versicherungen und Abonnements aufzuschreiben.
Fazit
Ein Sabbatical ist eine interessante Form der beruflichen Auszeit, die es dir ermöglicht, dich für eine vorher festgelegte Zeit zu entspannen, aber danach wieder in deinem alten Job zu arbeiten. Vor allem für Beamte und Personen im Öffentlichen Dienst ist dieses Modell verlockend, da Ablauf und Zahlung gesetzlich geregelt sind. Doch auch, wenn du nicht in diesen Bereichen tätig bist, lohnt sich die Nachfrage beim Arbeitgeber. Dieser kann je nach Modell auch bei der Finanzierung deiner Auszeit helfen. Für die Finanzierung ist es aber in erster Linie wichtig, dass du Rücklagen aufbaust und vor unvorhergesehenen Situationen gewappnet bist. Am besten geht das mit dem Verkauf von Wertgegenständen wie zum Beispiel dem Auto oder der Untervermietung deiner Mietwohnung. Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei, deine Ausgaben und dein Einkommen im Blick zu halten. Hast du dich um die Finanzierung und Planung deines Sabbatjahrs gekümmert, steht deiner beruflichen Auszeit nichts mehr im Wege.