Öland

  1. Startseite
  2.  › 
  3. Schweden
  4.  › 
  5. Inseln
Öland ist die zweitgrößte Insel Schwedens und durch die Ölandbrücke mit dem Festland verbunden. Die Insel besteht aus einer flachen Hochebene und ist mit kleinen Bäumen, Sträuchern und Gräsern bewachsen. Ein Naturdenkmal sind die bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen Byrums raukar an der Westküste. Der Süden der Insel, die Agrarlandschaft Südöland, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Insel beherbergt auch den Nationalpark Blå Jungfrun und ist bekannt für den regionalen Hexenglauben. Rund 26.000 Menschen leben auf der Insel, die in zwei Kommunen aufgeteilt ist. Die Gemeinde Borgholm im Norden hat ca. 11.000 Einwohner, die Gemeinde Mörbylånga im Süden ca. 15.000 Einwohner.

Die Geschichte Ölands reicht bis in die Steinzeit zurück, als Jäger auf der Insel lebten. In der Jungsteinzeit besiedelten Ackerbauern die Insel, und aus dieser Zeit stammen die Ganggräber von Resmo, die ältesten der über 13.000 archäologischen Fundstätten der Insel. In der Bronzezeit handelten die Bewohner mit Fellen und Häuten im Ostseeraum und stellten kunstvoll gearbeitete Metallgegenstände her, die in den großen Hügelgräbern wie Blå rör bei Borgholm gefunden wurden.

Auch zur Zeit der Völkerwanderung, als der germanische Stamm der Warnen/Variner die Insel verließ, war die Insel von Bedeutung. Aus dieser Zeit stammen die großen Burgen Gråborg und Eketorp sowie Ismantorp bei Rälla und Långlöt. Im Mittelalter war die Insel ein wichtiger Handelsplatz und gehörte zeitweise zum Herrschaftsgebiet des Sveakönigs. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselten sich Dänemark und Schweden als Herrscher ab, und bis 1801 war ganz Öland königliches Jagdgebiet. Die bäuerliche Bevölkerung durfte nicht jagen, kein Holz schlagen, keine Waffen besitzen und keine Hunde halten. Der Böda-Aufstand von 1850 wurde militärisch niedergeschlagen, und im 19. Jahrhundert wurden Moore trockengelegt, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren.

Heute ist Öland ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die die Schönheit der Landschaft und die zahlreichen historischen Stätten erkunden möchten. Die Insel hat eine vielfältige Flora und Fauna und ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten. Besonders beeindruckend sind die ausgedehnten Gräberfelder, Schlösser, Windmühlen und Kirchen, die über die ganze Insel verteilt sind. Auch die beiden Leuchttürme "Långe Erik" und "Långe Jan" sind beliebte Ausflugsziele. Im Ölandmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und im Stadtmuseum von Borgholm sind zahlreiche Artefakte aus der langen Geschichte der Insel zu bewundern.