Altstädter Ring

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Immer schön und immer ist hier etwas los. Egal, zu welcher Jahreszeit man Prag besucht. Spätestens in der Altstadt und speziell auf dem Altstädter Ring fühlen sich Flaneure und Reisende in einer beeindruckenden Weltstadt angekommen. Cafés, Restaurants und Läden laden zum Verweilen und Genießen ein.

Im Zentrum von Prag

Anders als der Name vermuten lässt, ist der Altstädter Ring ein Platz. Er beherbergt Schauplätze wichtiger Ereignisse und Wohnstätten vieler bedeutender Persönlichkeiten, die die Geschichte Prags geprägt haben. Er ist ein Panoptikum durch die Geschichte der „goldenen Stadt“, wie Prag auch genannt wird. Für den Beginn empfiehlt sich ein Rundgang zu Fuß, bei dem man die herrlichen Fassaden der Bauwerke aus den unterschiedlichsten Epochen wie das Altstädter Rathaus, Nikolaus- und Teynkirche sowie die umliegenden Palais und Häuser auf sich wirken lassen kann. Seit der Straßenbahnverkehr auf dem Platz stillgelegt wurde, ist hier alles Fußgängerzone.

Prag ist tatsächlich schon sehr alt: Bereits im 10. Jh. wird in Prag an der Moldau ein großer Handelsplatz erwähnt und die Stadt wegen ihrer Bauten aus Stein und Kalk gerühmt. Was in einer Zeit, in der mehrheitlich in Lehm und Holz gebaut wird, bereits für einen großen Reichtum spricht, der zweifellos aus der günstigen geografischen Lage resultiert.

In den Kellern der ältesten Häuser aus romanischer und gotischer Zeit finden sich dementsprechend alte Gewölbe – so im Haus Zu den armen Teufeln (U lazara) oder im Haus Zum weißen Einhorn (U Bílého jednorožce). Ein Stadtpalais der Gotik, welches als Herberge für königliche Gäste diente und die Pracht der einstigen Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches widerspiegelt, ist das Haus Zur steinernen Glocke, das im 14. Jh. erbaut wurde, heute Teil der Prager Nationalgalerie ist und für Ausstellungen genutzt wird. Berühmt und heute ebenfalls Ausstellungsstätte der Nationalgalerie ist der benachbarte Rokokobau Palais Golz-Kinsky mit seiner den Platz prägenden Stuckfassade. Hier ging unter anderem der weltberühmte Dichter Franz Kafka (1883–1924) aufs Gymnasium. Die Namen weiterer Häuser stehen für eine auch in anderen alten Stadtteilen vorzufindende und für Prag typische Sitte, Häuser nicht nach Nummern, sondern nach den gut sichtbar im Bereich des Eingangs angebrachten Zeichen zu benennen (Haus zum roten Fuchs, Haus Zum goldenen Engel, Haus Zum Ochsen, Haus Zu den Störchen).

Teynkirche und Nikolauskirche

Im wahrsten Sinn überragend und unverkennbar ist die Silhouette der gotischen Teynkirche mit den beiden prägnanten Doppeltürmen. Berühmt ist sie wegen ihrer Schönheit, doch auch wegen ihrer Rolle in der böhmischen Reformbewegung. Im Inneren findet sich das Grabmal des dänischen Astronomen Tycho Brahe (1546–1601). Das optische Gegengewicht auf der anderen Seite des Altstädter Rings bildet die Nikolauskirche mit ihrem prachtvollen Barock- und Rokokoschmuck, in der regelmäßig Konzerte stattfinden.

Jan-Hus-Denkmal

Vieles haben diese Bauten gesehen, denn auf dem Platz haben sich weltbewegende Ereignisse abgespielt: Das Jan-Hus-Denkmal inmitten des Platzes erinnert an die Verbrennung des tschechischen Kirchenreformers in Konstanz (1415); Revolutionen wurden niedergeschlagen und ihre Anführer bestraft, so die 27 Protestanten, die auf dem Altstädter Ring in den Nachwehen der Schlacht am Weißen Berg hingerichtet wurden (21. Juni 1621) und für die vor dem Altstädter Rathaus weiße Kreuze in den Boden eingelassen sind.

Weitere Infos

AdresseStaroměstské nám., 110 00 Staré Město, Tschechien