Die Karlsbrücke

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Die Karlsbrücke ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Prag. Das gut 500 Meter lange Bauwerk aus Stein überspannt die Moldau und ist die älteste Brücke über den Fluss, die bis heute erhalten ist.

Mit dem Bau der Karlsbrücke wurde im Jahr 1357 begonnen, kurz nach Beginn des 15. Jahrhunderts waren die Arbeiten im Wesentlichen beendet. Heute wird die Brücke von 30 steinernen Figuren geschmückt, außerdem befindet sich auf beiden Seiten jeweils ein Turm. Musiker und Straßenkünstler unterhalten die fast 30.000 Personen, die jeden Tag die Brücke überqueren, außerdem bieten Maler und Kunsthandwerker ihre Arbeiten zum Verkauf an.

Zahlenspielerei von Karl IV.

Den Bau der Karlsbrücke gab Kaiser Karl IV. in Auftrag, der auch höchstpersönlich den Grundstein legte. Weil Karl ein großer Anhänger der Numerologie war, sollten Datum und Uhrzeit dieses Ereignisses aus auf- und wieder absteigenden ungeraden Zahlen bestehen. Also wählte Karl der Legende nach neben dem Jahr 1357 den neunten Tag vom siebten Monat (Juli) als Datum und 5 Uhr 31 als Zeit für die Grundsteinlegung. So bildete sich die Zahlenfolge 1-3-5-7-9-7-5-3-1. Als Baumeister gewann Karl den Deutschen Peter Parler, dessen Vater Heinrich schon am Bau des Kölner Doms beteiligt war. Die Arbeiten an der Brücke dauerten 45 Jahre, weshalb der 1378 verstorbene Karl die Einweihung nicht mehr erlebte.

Von Null auf 30 Skulpturen

Anfangs gab es auf der Karlsbrücke keine Statuen. Erst im Laufe der Zeit wurde das Bauwerk mit Skulpturen geschmückt. Die erste war ein Kruzifix aus Holz, das 1629 auf der Brücke aufgestellt wurde. Die meisten Statuen wurden zwischen 1683 und 1714 errichtet und stellen verschiedene Heilige dar. Bei Touristen ist die Skulptur vom Heiligen Johannes von Nepomuk besonders beliebt. Darauf streichelt Johannes einen Hund, es ihm gleichzutun, bringt der Legende nach Glück. Da die kunstvollen Skulpturen permanenten Gefahren durch Hochwasser und Vandalen ausgesetzt waren, wurde im Jahr 1965 damit begonnen, sie durch Kopien zu ersetzen. Die größtenteils mehr als 300 Jahre alten Originale befinden sich heute im Prager Nationalmuseum.

Die Türme der Karlsbrücke

Berühmt ist die Karlsbrücke auch wegen ihrer beiden Türme. Der Altstädter Brückenturm auf der östlichen Seite wurde zwischen 1370 und 1380 errichtet und ist rund 40 Meter hoch. Der Turm ist mit diversen Werken verziert, darunter Statuen von Karl IV., seinem Sohn Wenzel und dem Heiligen Veit. Außerdem sind in der Fassade die Wappen aller Länder zu finden, die Mitte des 14. Jahrhunderts dem Böhmischen Königreich angehörten. Touristen können den Turm besteigen und von oben die Aussicht genießen. Auf der Westseite der Karlsbrücke steht der Kleinseitner Brückenturm, der mit rund 30 Metern Höhe etwas kleiner ist als sein Pendant am anderen Ende der Brücke. Eigentlich besteht das Bauwerk aus zwei Türmen, wobei einer davon noch älter ist als die Karlsbrücke. Es handelt sich nämlich um ein Überbleibsel der Judithbrücke, die bereits im zwölften Jahrhundert über die Moldau führte und 1342 bei einem Hochwasser zerstört wurde. Allerdings wurde der Judithturm Ende des 16. Jahrhunderts umgebaut. Der neuere Teil des Kleinseitner Brückenturms wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet und kann ebenfalls von Besuchern bestiegen werden. Die beiden Türme sind über eine Mauer miteinander verbunden, das Tor durch die Mauer bildet den Zugang zur Karlsbrücke.

Weitere Infos

AdresseKarlův most, 110 00 Praha 1, Tschechien