Reiseführer Triest
Bis zum Jahr 1918 war Triest ein Teil der Habsburger Monarchie und bis heute verströmt die Stadt einen gewissen imperialen Glanz. Zumindest ist das so auf der Piazza dell’Unita d’Italia, dem wichtigsten Platz in Triest, wo einst begabte Wiener Architekten ihrer Fantasie beim Bau pompöser Paläste freien Lauf ließen. In der Mitte des Platzes gibt es einen Brunnen, der vier Kontinente darstellt. Nur diese vier waren bei der Errichtung des Brunnens im Jahr 1750 bekannt.
Der benachbarte Platz der historischen Oper erhielt den Namen des Giuseppe Verdi. Dort fanden zwei Uraufführungen des italienischen Komponisten statt. Der älteste Teil der Metropole befindet sich oberhalb der Piazza dell’Unita d’Italia zu Füßen des Hügels von San Giusto. In der Citta Veccia haben nur wenige enge Gassen die Zeit des italienischen Faschisten und Diktators Mussolini überstanden. Der „Duce“ ließ in der historischen Altstadt viele Häuser abreißen, um die Ruinen eines römischen Theaters aus dem 1. Jahrhundert nach Christi Geburt freizulegen.
In der unmittelbaren Umgebung der antiken Reste befindet sich eine sehenswerte Kirche der Jesuiten: Die im Stil des Barock erbaute Santa Maria Maggiore. Hinter dem schlichten Gotteshaus erhebt sich der letzte verbliebene Rest der einstigen römischen Stadtmauer – der Arco di Riccardo. Einer Legende zufolge wurde hier einst der englische König Richard Löwenherz nach seinem Kreuzzug durch den österreichischen Herzog Leopold V. festgenommen und Kaiser Heinrich VI. übergeben.
Den besten Blick auf Triest und auf den Hafen erhält der Besucher vom Castello di San Giusto. Das Castello die Miramare befindet sich unmittelbar am Meer und etwas außerhalb von Triest. Ursprünglich war das Schloss durch Erzherzog Maximilian vor Österreich erbaut. Nach dessen Ableben diente es den Habsburgern als sommerliche Residenz. Allein der stufenförmig angelegte Schlossgarten ist ein Besuch wert. Wer in Triest die Abgeschiedenheit sucht, der sollte sich auf den Rilke-Weg begeben. Er erhielt seinen Namen, weil der Dichter Rainer Maria Rilke in den Jahren 1911 und 1912 wiederholt Gast im Castello di Duino war.