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Die Basilica di San Lorenzo

Von Florenz sagt man, diese Stadt sei so etwas wie "ein herrlicher Kramladen der Historie". Das ist wohl so, denn gekrönte und nicht gekrönte Häupter haben zu beiden Ufern des Arno über Jahrhunderte ihre eindrucksvollen Spuren hinterlassen. Die Zeugnisse ihrer Zeit sind in Museen zu bestaunen aber auch in den prächtigen Kirchen. Zu ihnen zählt zweifellos die Basilica di San Lorenzo die Firenze, deren Ursprünge zurück reichen bis in die Epoche der Römer. Aber ihren Glanz und die üppige Ausstattung verdankt dieses Gotteshaus der Tatsache, dass die Basilica die Pfarrkirche der Familie Medici war. Diese war über eine lange Zeitspanne die wohlhabendste und mächtigste aller Dynastien in Florenz. Und so mancher Sprössling der Medici wurde auf den Namen Lorenzo getauft.

Die Pläne der Familie Medici

Die Basilica di San Lorenzo markiert den zentralen Punkt des Marktviertels von Florenz. Die Medici hatten im frühen 15. Jahrhundert diesen Kirchenbau betrieben und bereits Pläne für eine Ausgestaltung im gotischen Stil geschmiedet. Filippo Brunelleschi wurde mit der Ausführung betraut. Der Sohn eines Florentiner Notars war zwar kein ausgebildeter Architekt, doch er hatte sich im Jahr 1419 bereits den Ruf erworben, ein genialer Baumeister zu sein. Schließlich hatte er den Auftrag erhalten, die mächtige Kuppel der Santa Maria del Fiore in Florenz zu errichten. Für die Familie Medici war es offenbar eine Ehre, Brunelleschi für den Bau der Basilica gewonnen zu haben.

Eine Basilica im Stile der Renaissance

Doch die Medici fanden mit ihren Plänen bei Filippo Brunelleschi keine offenen Ohren. Die toskanische Romantik, vereint mit der Kenntnis wichtiger mathematischer Gegebenheiten, war für ihn das Vorbild bei der Ausgestaltung eines mächtigen Gotteshauses. Nach den Vorstellungen der Auftraggeber sollte ursprünglich die bestehende Kirche San Lorenzo lediglich vergrößert werden, doch Brunelleschi entschied sich gegen Giovanni di Bicci de' Medici, dem Stammvater der einflussreichen Familie. So entstand eine Basilica, die alle Merkmale der kirchlichen Architektur in der Zeit der Renaissance entsprach.

Nur die Fassade blieb unvollendet

Dank enormen Geldsummen nahm die Basilica di San Lorenzo schließlich Gestalt an, doch der Familie Medici gelang es offenbar nicht, auch die Fassade zu finanzieren. Und dies, obwohl kein Geringerer als Michelangelo einen Entwurf entwarf, den Besucher noch heute als Modell besichtigen können. So blieb der Bau unvollendet. Auch Brunelleschi erlebte die Fertigstellung des Langhauses nicht - sein Schüler Antonio Manetti setzte seine Arbeiten fort. Fast hundert Jahre nach der Einweihung der Basilica wurde Michelangelo mit dem Bau einer Bibliothek und einer Treppe in der Eingangshalle beauftragt.

Die letzte Ruhestätte der Medici

In Michelangelos Bibliothek wurden etliche historische Handschriften aufbewahrt. Sie diente der Familie Medici als eine Art "Schatzkammer" wertvoller Sammlungen. Zu ihnen zählte der Codes Amiatinus und die älteste aller römischen Enzyklopädien, die Naturalis Historia. Bereits im Jahr 1571 wurde die Bibliothek der Öffentlichkeit in Florenz zugängig gemacht. Von der Basilica di San Lorenzo heißt es, dass es in diesem Gotteshaus kaum einen Stein gebe, der nicht an eine der zahlreichen Mitglieder der Familie der Medici erinnere. In der Krypta und in diversen Kapellen sowie im großen Mausoleum fanden viele Medici ihre letzte Ruhestätte.

Der Sternenhimmel in der Sakristei

Die Abkehr von der Kirchenstruktur des Mittelalters wird insbesondere im Inneren der Basilica sichtbar. Sehenswert ist in der Alten Sakristei das Altar-Gewölbe. Es stellt den Sternenhimmel dar und positioniert die Sonne, den Mond und die Planeten sehr genau. An diesem Werk wirkte der legendäre italienische Astronom und Kartograf Paolo dal Pozzo Toscanelli mit, der sich als Wegbereiter der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus einen Namen machte. Der Kreuzgang der Basilica entstand im Jahr 1462 durch den Architekten Antonio Manetti und wird von einem französischen Garten mit Hecken und Granatäpfeln gesäumt.

Öffnungszeiten

  • Montag: 10:00–17:00 Uhr
  • Dienstag: 10:00–17:00 Uhr
  • Mittwoch: 10:00–17:00 Uhr
  • Donnerstag: 10:00–17:00 Uhr
  • Freitag: 10:00–17:00 Uhr
  • Samstag: 10:00–17:00 Uhr
  • Sonntag: Geschlossen

Weitere Infos

AdressePiazza di San Lorenzo, 9, 50123 Firenze FI, Italien
Telefon+39 055 216634