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Der Dom zu Fulda

Der Hohe Dom zu Fulda (St. Salvator) ist die Kathedrale des Bistums Fulda. Gleichzeitig ist er die Grabeskirche des Hlg. Bonifatius und als solche Ziel der Bonifatiuswallfahrt. Bonifatius (673 – 754) war ein Missionar und Kirchenreformer in der Funktion eines päpstlichen Legaten für das (damals überwiegend heidnische) Germanien. Er gründete mehrere Klöster, unter anderem das in Fulda, und war Bischof von Mainz und Utrecht.

Lage und Geschichte

Der Dom St. Salvator ist Mittelpunkt des Barockviertels von Fulda und das städtische Wahrzeichen. Adalbert von Schleifras – damaliger Fürstabt – ließ ihn ab 1704 errichten, Baumeister war Johann Dientzenhofer. Der Dom ist eine dreischiffige Basilika, er diente anfangs dem von Bonifatius gegründeten Kloster als Abteikirche, 1752 wurde er zur Kathedrale. Der Baumeister Johann Dientzenhofer galt damals als bedeutendster deutscher Baumeister, der Papst hatte ihn persönlich für diese Aufgabe empfohlen.

Aus dem Kontakt Dientzenhofers zu Rom, der dorthin Studienreisen unternommen hatte, ergab sich auch das architektonische Konzept des Doms zu Fulda: Sein inneres System wurde bewusst an den Petersdom angelehnt. An der Stelle des Doms gab es als Vorgängerbau schon die ihrerzeit sehr bedeutende Ratgar-Basilika, sie wurde aber zugunsten des Neubaus niedergelegt. Teilweise wurden ihre Fundamente genutzt. Der Rohbau des neuen Doms war 1707 fertig, 1708 erfolgte die Eindeckung, bis 1712 die innere Ausgestaltung, am 15.08.1712 die Einweihung. Auf der Weihegedenktafel heißt der Dom nur “Christus Salvator”. Die Benedektiner nutzen den barocken Neubau als Abteikirche, gleichzeitig wurde er die Grabeskirche des Hlg. Bonifatius.

Brand des Doms zu Fulda

Der Dom zu Fulda war im Jahr 1905 von einem Brand betroffen, der ähnlichen Schaden anrichtete wie der Brand von Notre-Dame de Paris im April 2019. Der Anlass war eine Feier mit Feuerwerk zum 1150. Todestag des Hlg. Bonifatius. Ein Feuerwerkskörper setzte wahrscheinlich Dohlennester im rechten Domturm in Brand, der daraufhin vollkommen ausbrannte. Leider wurden die beiden Glocken “Bonifatius” und “Osanna” vernichtet, doch die übrigen Teile des Domes blieben weitgehend unbeschädigt. Der Sachschaden war dennoch erheblich, wegen seiner Begleichung kam es zu einem Rechtsstreit.

Dieser sogenannte “Dombrand-Fall” ist aus Sicht der juristischen Wissenschaft sehr bedeutsam und fand Eingang in die Rechtsgeschichte. Der Feuerwerker hatte offensichtlich fahrlässig gehandelt, weshalb der preußische Staat – Träger der Kirchenbaulast – von ihm Regress forderte. Prozessiert wurde bis 1913 vor dem Reichsgericht. Der Feuerwerker wurde aus formalen Gründen nicht zu Regress verurteilt, doch Juristen verweisen regelmäßig darauf, dass das moderne Schuldrecht zu einer anderen Entscheidung gekommen wäre.

Zweiter Weltkrieg: Zerstörung und Wiederaufbau

Der Dom zu Fulda erlitt im Zweiten Weltkrieg Luftkriegsschäden und wurde danach bis 1954 wieder aufgebaut. Im November 1980 besuchte Papst Johannes Paul II. Fulda und wurde auf dem Domplatz von über 100.000 Gläubigen empfangen. Heute präsentiert sich der Dom zu Fulda in seiner ursprünglichen Architektur, der dreischiffigen und kreuzförmigen Pfeilerbasilika mit einem nördlichen und südlichen Querhaus. Die mittige Kuppel ist 39 m hoch, das Langhaus mit Ausrichtung nach Osten hat eine Länge von 99 m. Die beiden Fassadentürme sind 65 m hoch. Das Mittelschiff schließt mit dem Hochaltar ab, hinter dem sich der Hochchor und die Bonifatius-Krypta befinden.

Weitere Infos

AdresseEduard-Schick-Platz 3, 36037 Fulda, Deutschland