Grenoble

Zunächst scheint Grenoble mit seinen Quartieren im Stile des Brutalismus aus den 1960er Jahren nicht sonderlich interessant. Aber der Eindruck täuscht – es ist gerade die Atmosphäre, wegen der man Grenoble besucht. Da ist die Altstadt mit malerischen Plätzen und Gassen, da ist aber auch der Blick auf die teils bis zu 3000 Meter hohen Berge, die bis auf wenige Kilometer an die Stadt heranrücken. Und so ist die Festung über der Stadt nicht nur die wichtigste Sehenswürdigkeit, sondern auch Ausgangspunkt für attraktive Wandertouren. Wichtigstes Museum ist das Musée de Grenoble, das eine der bekanntesten Kunstsammlungen Frankreichs beherbergt.

Wer nach Grenoble kommt, der wird die Bastille besuchen. Und das nicht nur, weil die 476 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Festung mit die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist, und auch nicht nur, weil die Fahrt dorthin mit der drittältesten städtischen Seilbahn der Welt (nach Rio de Janeiro du Kapstadt) ein Erlebnis ist. Auch nicht nur, weil die Bergstation ein gut geeigneter Ausgangspunkt für Wanderungen ist. Sondern gerade, weil man von der direkt über der Altstadt gelegenen Festung aus besonders gut sieht, wie die Stadt mit ihren rund 160000 Einwohnern von ihrer Lage im Hochgebirge geprägt wird.

Bis auf wenige Kilometer nämlich schieben sich die teils mehr als 3000 Meter hohen Gipfel der Bergmassive des Vercors, der Chartreuse und der Chaine de Belledonne an die Stadt heran. Kaum einen Punkt im Stadtgebiet gibt es, wo keiner dieser alpinen Giganten zu sehen ist. Klar, dass dies Spuren in der Geschichte der Stadt hinterlassen hat. Nicht alle davon sind erfreulich: Zur Geschichte der Stadt gehört, dass sie 1968 wegen ihrer alpinen Lage Austragungsort der Olympischen Winterspiele war, für die das Stadtviertel La Villeneuve im Stil des Brutalismus gebaut wurde. Städtebaulich ist das Quartier heute mehr als umstritten.

Auf jeden Fall hat die Altstadt gleich unterhalb der Festung mehr touristische Aufenthaltsqualität. Die Stadtvillen, die Plätze und Parks, die kleinen Läden und die Gassen atmen die lange Geschichte Grenobles. Schon zu keltischer Zeit war der Platz besiedelt, eine erste Stadtmauer wurde schon am Ende des 3. Jahrhunderts gebaut. Schwärzester Tag der Stadtgeschichte ist eine Flut, bei der im September 1217 die Hälfte der Einwohner ums Leben kam. Aus Grenoble kamen wichtige Vorkämpfer der Französischen Revolution. Heute ist Grenoble Standort wichtiger Standort der Hochtechnologieforschung.

Was muss man gesehen haben, außer der Altstadt, den Resten der Stadtmauer und der Festung, die auf das 15. Jahrhundert zurückgeht? Wenn man zum richtigen Zeitpunkt in der Stadt ist, gehört dazu das renommierte Grenoble Jazz Festival im Frühjahr. Bei den zahlreichen Museen ist man dagegen von den Jahreszeiten nicht abhängig. Die Museen befassen sich mit Kultur und Geschichte, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. An allererster Stelle zu nennen ist das Musée de Grenoble,  in dem sich eine der bemerkenswertesten Sammlung alter und moderner Kunst von ganz Frankreich befindet.

Dazu kommen Museen für Archäologie und für Naturgeschichte, das Zentrum für zeitgenössische Kunst und das Museum für Widerstand und Deportation in der Region Isère. Dem Dichter Stendhal ist ein eigenes Museum gewidmet, in der Festung gibt es noch ein Museum der Bergtruppen, und das Musée dauphenois befasst sich mit Kultur und Geschichte der Region. Einen Blick werfen sollte man schließlich noch in die Kathedrale Notre Dame aus dem 13. Jahrhundert.

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