Museum Ons’ Lieve Heer Op Solder

Was verbirgt sich hinter einem Museum, dessen Namen übersetzt „Unser lieber Herr auf dem Dachboden“ lautet? Wer das Geheimnis lüften will, fährt ins Zentrum Amsterdams und sucht das original erhaltene Haus aus dem 17. Jahrhundert in der Oudezijds Voorburgwal 38 einfach auf.

Hier lernt er ein besonderes Kapitel der niederländischen Geschichte kennen. Durch die Reformation wurde das Abholten katholischer Gottesdienste untersagt. So entstanden Schuilkerk, sogenannte Schlupfkirchen. Versteckte Kirchen, die in Hinterhäusern und Speichern zunächst als provisorische Notkirchen eingerichtet und ausgestattet wurden, ermöglichten den niederländischen Katholiken den Gottesdienstbesuch.

Der Leinenhändler Jan Hartmann erwarb Haus und angrenzende Gebäude für seine Familie. 1630 legte er die Speicher zusammen, um im Hinterhaus eine Kirche zu schaffen, die bis heute besichtigt werden kann. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Ort Museum, wird aber noch zu Hochzeiten sowie Andacht und Lesung der Messe an hohen Feiertagen genutzt.

Die übrigen Räume des Hauses können als Museum besichtigt werden. Sie enthalten traditionelles Interieur des 17. Jahrhunderts, Küchen mit Delfter Kacheln und zeitgemäßen Utensilien und eine Bierstube mit originalem Zubehör.