Musée Alsacien

Das elsässische Museum am Ufer der Ill
Das Elsässische Museum (Musée Alsacien) in der Straßburger Altstadt liegt direkt am Ufer der Ill und ist die wichtigste Ausstellungseinrichtung für die Volkskultur der elsässischen Region.

Das Museum hat seinen Standort in einem verwinkelten Komplex von fünf bürgerlichen, zumeist aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fachwerkgebäuden, die um einen Innenhof gruppiert sind. Ein Rundgang in dem 11. Mai 1902 eröffneten Museum lässt den Besucher und die Besucherin in durch zahlreiche volkskundliche Sonderheiten geprägte, städtische und ländliche Lebenswelten der Elsässer in der agrarisch geprägten Vorindustriezeit eintauchen.

Die Gründer des Museums wollten in der von Germanisierungs-Tendezen mitgeprägten Zeit des wie eine Halbkolonie von Berlin verwalteten Reichslandes Elsaß-Lothringen ein Zeichen kultureller Eigenständigkeit setzen. Die Sammlungen sollten den Einheimischen helfen, sich ihrer regionalen Identität zu vergewissern.

Vielfältige Sammlungen mit Schwerpunkt 18./19. Jahrhundert

Der Epochenschwerpunkt liegt auf dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Museum kann mit mehr als 5.000 Einzel-Exponaten aufwarten. Zu den Dauerausstellungen gehören die Inszenierungen einer Bauernstube inklusive Alkoven aus der bei Colmar liegenden Gemeinde Wintzenheim und eines Apotheker-Haushalts. Es wird auch auf die außerhalb des Elsasses in Frankreich wenig bekannte Kunst der Hinterglasmalerei hingewiesen. Bei dieser Art der Volkskunst dominierten inbesonders naiv gemalter Motive aus dem religiösen Bereich. Möbelstücke, Spielzeug, Trachten und Haushaltsgegenstände etc. sowie landwirtschaftliches Gerät vervollständigen die anschaulichen Sammlungen.

Spezielle Hingucker sind die derb „Mehlkotzer“ genannten, phantasievoll geschnitzten Ausrinn-Masken an gezeigten Mehlkästen der Mühlen. Bemerkenswert ist auch die vielfältige Sammlung zum Alltagsleben jüdischen Elsässer. Es wird ferner ausführlich über die Schwerpunkte im „Goldenen Zeitalter der elsässischen Landwirtschaft (1750 -1860)“, nämlich Milchwirtschaft und Weinbau, informiert.